NEXUS:MYUNI Ist Moral käuflich?

ZUM BEITRAG DER KONSUMETHIK ZUR GEIMEINWOHLÖKONOMIE mit Dr. phil. habil. Harald Lemke
Dozent an der Universität Lüneburg und im Masterlehrgang „Gastrosophische Wissenschaften“ der Universität Salzburg und des Studienzentrums Saalfelden

Seit einiger Zeit lernen wir uns an den bemerkenswerten Gedanken zu gewöhnen, mit Geld moralische Entscheidungen zu treffen. Unser täglicher Konsum gilt nicht mehr als reines Privatvergnügen, sondern hat sich zu einem Handlungsfeld des persönlichen Verantwortungsbewusstseins entwickelt. Die Ethik des Konsums konfrontiert uns mit dem „Angebot“, Moral durch Geld zu erwirken, stellt die herkömmlichen Prinzipien der politischen Ökonomie in Frage und setzt eine grundlegende Veränderung der Bewegungsgesetze der kapitalistischen Marktwirtschaft in Gang. Anhand des Konsums von guten Lebensmitteln lässt sich ermessen, wie nah – oder fern – wir einer Gesellschaft sind, deren Ökonomie dem allgemeinen Wohl dient. Im Vortrag werden philosophische und die alltagspraktische Konsequenzen erörtert, die sich durch ethische Kaufentscheidungen ergeben.