Mi 1. Apr 2015, 10:00–18:00 | |
Do 2. Apr 2015, 10:00–18:00 | |
Fr 3. Apr 2015, 10:00–18:00 | |
Sa 4. Apr 2015, 10:00–18:00 | |
So 5. Apr 2015, 10:00–18:00 | |
Wer lange genug den Kunstmark beobachtet hat, wird feststellen dass es wiederkehrende Interessen gibt, Begeisterungen die zyklisch auftreten und bewusst machen, das auch die interessantesten Kulturen und deren Objekte gelegentlich im Schatten neuer Entdeckungen und Moden verschwinden. Die materielle Kultur der Dogon ist von diesem Schicksal stets verschont geblieben. Ihre Objekte verfügen über eine unvergleichliche Strahlkraft und stehen für eine Kultur, die alle Erwartungen von Sammlern und Ethnologen erfüllt.
Die Leidenschaft, die mit der Erforschung des am Fallaise von Bandiagara angesiedelten Volkes und dem Sammeln ihrer Objekte seit jeher einherging, rührt von dem Umstand her, dass die Dogon, wie keine andere afrikanische Ethnie, den religiösen Symbolismus auf die Spitze getrieben hat. Keine Nische und kein Pfosten, kein Erdwall und kein Haus ist frei von religiösen Metaphern, alles hat esoterischen Charakter und ist Teil einer Weltsicht, die alles umspannt, die Erde wie den Kosmos, die Menschen wie die Götter und Geister. Das Wissen, das sich über sie angesammelt hat ist so reich, dass man mit jedem auch noch so kleinen Objekt im Besitze eines ganzen Universums ist.
Jan Baptist Bedaux hat nach Jahren des Sammelns seine mehr als sechshundert Objekte umfassende Kollektion publiziert. Seine Sammlung ist aber etwas Besonderes. Sie ist ein Beleg für den ausufernden Reichtum dieser Kultur und ein Spiegelbild eines Sammlers, der unsere Bewunderung verdient. Was ist aber das Ungewöhnliche an dieser Sammlung? Es ist der Umstand, dass Bedaux unbeeinflusst von den Moden der Zeit eine Bestandsaufnahme dessen vorgelegt hat, was das Volk der Dogon auszeichnet.
Die Vielfalt der Exponate beschreibt ihre Kultur besser als die millionenteuren Meisterstücke, um die sich der Reigen der Eitelkeit und des Geldes dreht. Jan Baptist Bedaux hat nichts vernachlässigt und neben den bedeutenden Tellem- und Dogon-Statuetten auch kleine Eisenfigürchen oder Bronzeringe zusammengetragen. Er hat sich hingebungsvoll den alten Musikinstrumenten und Kalebassen gewidmet, Objekte die dem Alltag entstammen und seiner Sammlung Signifikanz und Bedeutung verleihen.
Ab dem 18.Oktober 2014 sind die wichtigsten Exponate im Rahmen einer Sonderausstellung im Museum der Völker zu sehen.
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Kommentare
WohinTippHQ 29 mins ago