Zum 22. Mal findet im Wiener Radio-Kulturhaus die ORF-Hörspielgala statt – und diesmal bereits einen Tag davor die Hörspiel-Nacht im Literaturhaus Salzburg. Ö1-Chef Peter Klein stellt gemeinsam mit Tomas Friedmann die beiden preisverdächtigen Hörspiele „Liebeskonzil“ von Oskar Panizza und „Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek sowie ausgewählte Kurzhörspiele (Track 5) vor. Dazu gibt es wie immer in den Pausen ein ORF-Buffet.
Im Stück „Das Liebeskonzil“ – nach der Himmelstragödie des deutschen Autors Oskar Panizza (1853-1921) – spielt unter der Regie von Peter Kaizar der bekannte österreichische Schauspieler Wolfram Berger alle Rollen selbst. Panizzas antikatholische Satire war der größte Literaturskandal des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Trotz prominenter Fürsprecher wie Kurt Tucholsky wurde das Buch beschlagnahmt, Panizza verurteilt, entmündigt und psychiatrisiert. Die Darstellung des Vatikans als Ort des Lasters, Gottvater als klappriger Tattergreis, der den Teufel beauftragt, die Menschen für ihre Fleischeslust mit Syphilis zu bestrafen führte in Tirol noch vor 30 Jahren zum Verbot der Verfilmung.
Kein Blatt vor dem Bund nimmt sich auch Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Anlass für ihr Stück „Die Schutzbefohlenen“ ist die Besetzung der Wiener Votivkirche durch ein paar Dutzend Flüchtlinge zu Weihnachten 2012. Die Aktion löste eine innenpolitische Krise aus. Warum – fragt die Autorin – macht Österreich prominente Sportler und Sängerinnen zu Staatsbürgern, verwehrt aber Verfolgten den Aufenthalt?
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WohinTippHQ 2 hours ago