mit Iris Andraschek, Herbert de Colle, Anna Jermolaewa, Lotte Lyon, Anna Meyer, Micha Willeund Gerlind Zeilner
„Geld ist Macht - so einfach ist das. Und Macht, die nicht kontrolliert wird, erzeugt Ohnmacht bei allen anderen. Und wir können alle sehen, dass Reichtum ab einer gewissen Höhe sich gar nicht mehr kontrollieren lässt. Er ist zu verzweigt, zu international, zu transnational angelegt. Insofern entsteht mit dem Superreichtum eine völlig losgelöste und zu allem fähige soziale Schicht im Zentrum der Gesellschaft, um die sich alles dreht. Hier lassen sich dann weitere Gruppen und Schichten benennen, welche der Geldmacht zuarbeiten oder von ihr abhängen. Der junge Marx schrieb einmal, wer reich ist, "kann sich die geistreichen Leute kaufen, und wer die Macht über die Geistreichen hat, ist der nicht geistreicher als der Geistreiche?" (Prof. Hans-Jürgen Krysmanski, Soziologe und Reichen-Kritiker, Münster)
Die Ausstellung "Macht?Gewinn" im Kunstforum Montafon untersucht das Thema "Macht und Geld" mittels künstlerisch- visuellen Hinterfragens von Machtstrukturen, Gewinnorientiertheit und Intoleranz über deren Symbole. In der bildhaften Auseinandersetzung ist immer eine Art Gegenentwurf enthalten, die Werke beinhalten auch eine Kritik am zu linearen, zu einspurig zielgerichteten Denken - ohne Nebeneffekte mit zu bedenken. Die Problematik des ausschließlich gewinnorientierten Denkens und Handelns wird aus der Sicht folgender KünstlerInnen verhandelt, die nicht ganz zufällig allesamt in Wien leben: Iris Andraschek (geb. 1963 in Horn), Herbert de Colle (geb. 1978 in Wolfsberg), Anna Jermolaewa (geb. 1970 in St. Petersburg, RU), Lotte Lyon (geb. 1970 in Graz), Anna Meyer (geb. 1964 in Schaffhausen, CH), Micha Wille (geb. 1978 in Zams) und Gerlind Zeilner (geb. 1971 in Mödling).
„Macht?Gewinn - Eine Aufforderung, wenn nicht das Fragezeichen dazwischen irritierte.
Ein guter Titel für ein Buch, für ein Symposion, einen Vortrag in Wirtschaftskreisen oder in sozialkritischen Politgremien. Doch was kann man sich dabei für eine Ausstellung von Gegenwartskunst in Schruns vorstellen? Nun, die beiden Ausstellungsmacher Gerlind Zeilner und Roland Haas haben sieben Kunstschaffende, sechs Frauen und einen Mann, ins Montafon gebracht, die – nicht nur künstlerische! - Position beziehen. Auf sehr unterschiedliche Art, alle engagiert, alle in der ihnen eigenen Bildsprache. Eine Sprache, die auch dem Betrachter „das Erfassen von Dingen“ ermöglicht, an die „ich mit Worten nicht rankomme“ (Gerlind Zeilner). Mag Zufall sein, Kriterien einer persönlichen Auswahl durch Kuratorin und Kurator, dass sechs Frauen und nur ein Mann vertreten sind. Kann auch am Thema liegen; an der besonderen Sensibilität von Frauen gegenüber Entwicklungen, die unser Leben beeinflussen, zu bestimmen drohen. Fragen wie Gerechtigkeit, Selbstbestimmtheit, Privatheit, Zivilcourage“. (Franz Rüdisser)
Factbox:
Eröffnung: Freitag, 19. Juni, 19 Uhr
Zur Ausstellung sprechen Kurator Roland Haas und Co-Kuratorin Gerlind Zeilner mit den anwesenden KünsterInnen
Mittwoch, 24. Juni, 14 - 16:30 Uhr: kunstKINDERkunst Workshop mit Helene & Franz Rüdisser
Mittwoch, 1. Juli, 20 Uhr: „Gewinnmaximierung und Widestand“ Lesung mit Brigitte Walk
Samstag, 11. Juli, 18 Uhr: Ausstellungsgespräch mit Roland Haas
Freitag, 24.Juli 19 - 20:30 Uhr: Kammerkonzert mit dem Streichtrio Para Variar
Ausstellungsdauer: 20. Juni – 1. August 2015
Öffnungszeiten: Di – Sa 16 – 18 Uhr, Do 16 – 20 Uhr
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Kommentare
WohinTippHQ 42 mins ago