Das unterschätzte Orientierungsorgan Ohr - Vortrag

Jedes Lebewesen ist mit der Fähigkeit ausgestattet, Unterschiede wahrnehmen zu können. Dies wird im Laufe der Evolution immer feinsinniger und schafft die Voraussetzung, sich in kompetenter Weise mit seiner Mitwelt in Beziehung zu setzen. Es beginnt mit der Unterscheidung von hell-dunkel sowie von feucht-trocken. Für die räumliche Wahrnehmung benötigt es die Unterscheidung von z. B. links-rechts und in inhaltlichen Fragen z.B. den Unterschied zwischen wichtig und unwichtig. Neben der kognitiven Fähigkeit zur Unterschiedsbildung bedarf es auch eines Sinnessystems, das uns verlässliche Informationen über die Außenwelt vermittelt, um Erfahrungen zu sammeln und damit kompetentes Verhalten entwickeln zu können. Daraus entsteht echtes Selbstvertrauen.

Hierbei spielt das Ohr in seiner Vielfältigkeit eine besondere Rolle. Es übernimmt sowohl für die räumliche als auch die inhaltliche und emotionale Orientierung eine Schlüsselfunktion.
Ist es beeinträchtigt, hat das in unterschiedlichster Art Auswirkungen:
-auf die Sicherheit im Gleichgewicht (z.B. durch Koordinationsstörungen und Hyperaktivität, durch innere Unruhe, Ängstlichkeit oder sogar Schwindel)
-auf eine verlässliche Hörverarbeitung (z.B. bei der Sprachentwicklung und dem Hörverständnis)
-auf den emotionalen Bezug zu dem Erlebten (Was geht mich das Wahrgenommene an?)

Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Wechselwirkung zwischen Gleichgewichtsorgan, Hören und emotionaler Bewertung. Es wird an Beispielen von der Behandlung bei Kindern und Erwachsenen demonstriert.

Referent: Joachim Kunze, Hamburg

Joachim Kunze betreibt in Hamburg das Institut für Otopädie. Ausgehend von den therapeutischen Erkenntnissen des französischen Hals-Nasen-Ohren Arztes Dr. Alfred Tomatis erforscht und entwickelt Joachim Kunze seit 25 Jahren erfolgreich vertiefende Trainingsverfahren, die das menschliche Ohr in seinen Funktionen fördern und üben.

Mit: Verein EINZIGARTIG für Menschen mit Behinderung