Mi 14. Okt 2015, 10:00–20:00 | |
Do 15. Okt 2015, 10:00–17:00 | |
Fr 16. Okt 2015, 10:00–17:00 | |
Sa 17. Okt 2015, 10:00–17:00 | |
So 18. Okt 2015, 10:00–17:00 | |
Buchungsgebühren können anfallen
Sie erzählen Geschichten von der Verarbeitung von Schuld, von Strafe und Verbrechen, vom Aus- und Eingeschlossensein und von ungewissen Zukunftsperspektiven, aber auch von Hoffnung, von Neubeginn und Lebensmut. In einem internationalen Kontext wird in der Ausstellung ein differenzierteres Bild von der komplexen und weitgehend unbekannten Lebenswirklichkeit von „Menschen hinter Gittern“ und unterschiedlichen Kulturen vermittelt. Die „Bilder aus der Haft“ sind einerseits der Ausdruck der inneren Freiheit einzelner Personen in äußerer Unfreiheit, doch immer auch das Spiegelbild des Zustands der Gesellschaft selbst, in der die Kunstwerke entstanden sind. Das „Gefängnis“ interessiert dabei nicht in erster Linie als künstlerisches Motiv, sondern als Ort, an dem Kunst entsteht und an dem Menschen unter ganz verschiedenen, oft menschenunwürdigen Bedingungen leben. Den betroffenen Personen hat sich im künstlerischen Schaffen ein Freiraum eröffnet, der ohne Frage zu ihrer Integration und Selbstfindung beitragen kann. Auf diesem Hintergrund und in Auseinandersetzung mit den Umständen, unter denen hier Kunst entsteht, wird deutlich, dass es nicht der „Ruf nach Rache und Vergeltung“ ist, der zu mehr Gerechtigkeit und zu größerer gesellschaftlicher Toleranz führt, sondern die kreative Mühe um zwischenmenschlichen Ausgleich und zivilisatorische Mindeststandards. - Diesem Auftrag sehen sich die allesamt ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Vereins verpflichtet. „Kunst hat einen sozialen Anspruch und hilft, Menschen in ihrer Würde, Hoffnung und Freiheit wieder aufzurichten“, sagt die Berliner Künstlerin Cornelia Harmel, Kuratorin der Wanderausstellung. Sie ist Gründungsmitglied und sieht in der Präsentation der „Kunst aus dem Knast“ ihren aktiven Beitrag zur Resozialisierung und Opferhilfe, der nicht zuletzt den Familien der betroffenen Menschen zu Gute kommt. Aus einem Fond von fast tausend Bildern, die – aus aller Welt - bei Art and Prison e.V. im Verlauf von drei Kunstwettbewerben von 2009 – 2015 eingegangen sind und die in mühevoller Arbeit aufbereitet werden, hat die Künstlerin für Vaduz gut 100 Kunstwerke ausgewählt, die für den „sozialen Anspruch der Kunst“ (ein durchaus nicht unumstrittenes Thema) besonders signifikant sind. Der Bonner Kunsthistoriker und Kunstkritiker Dr. Peter Lodermeyer unterstützt das Projekt seit Jahren und hat für den Ausstellungskatalog einen Beitrag verfasst, der das Ausstellungsthema nicht nur im Blick auf die Leinwände, sondern auch feinsinnig im Blick auf die Lebenswirklichkeit der verurteilten Menschen reflektiert: „Ein halber Quadratmeter Freiheit“ – eine Ausstellung, deren Besuch auch das eigene Bild von dieser Wirklichkeit bereichert und mit neuen Augen – jenseits der Welt der Krimis und Boulevardpresse - sehen lässt.
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WohinTippHQ 2 hours ago