Der weltberühmte Klezmer-Klarinettist Giora Feidman hat mit dem jungen, 2008 gegründeten orchester le phénix ein hinreissendes neues Programm erarbeitet. Es spannt den Bogen weit, von überbordender jüdischer Lebensfreude bis hin zu tieftraurigen Klezmerklängen. Es vereint den genialen Klangzauberer mit einem jungen, herzerfrischend aufspielenden Orchester. Die Klezmorim waren Wandermusiker, die ihre Lieder durch die Lande trugen und in den jüdisch geprägten Städtchen („Schtetl“) aufspielten, insbesondere zu Hochzeiten, Festessen und zum Tanz. Das Lebensgefühl dieser in Osteuropa heimisch gewordenen Heimatlosen schwankte zwischen Melancholie, Verzweiflung und ausgelassener Freude in unbeschwerten Stunden. Diese widersprüchlichen Stimmungen kommen in der Klezmer Musik zum Ausdruck. Sie kann mitreissend sein, lustig und lebensfroh, aber auch zu Tränen rühren. Wenn osteuropäische Juden emigrierten, vermischte sich ihre über Jahrhunderte weitergegebene Musik mit dem Sound der Gastländer: In den USA mit dem Jazz, in Argentinien mit dem Tango. All diese klanglichen Varianten trafen im Staat Israel wieder aufeinander und vermengten sich aufs Neue, auch mit arabischen Elementen. So entstanden Lieder eines Volkes, das wieder ein Volk sein durfte, doch seine Identität erst noch finden mussten. Giora Feidman taucht tief ein in diesen „Jewish Soul“. Die Klarinette erweist sich als ideales Instrument, um emotionale Nuancen zum Ausdruck zu bringen. „Ich spiele nicht Klarinette. Ich bin ein Sänger. Ich singe durch mein Instrument.“ (G. Feidman)
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WohinTippHQ 1 hour ago