«Die Brüder Karamasow», der letzte Roman von Fjodor Dostojewskij, ist ein Buch über drei Brüder und ihren Vater, über Kinder und Tiere, die Liebe und einen Mord. Und über den Gottesglauben in einer Welt, der Glaubensfragen gleichzeitig fremd und unheimlich nahe sind. Aljoscha, Iwan und Dmitrij, die Brüder, nehmen auf je eigene Weise diese Welt nicht hin. Und auch sie sind einander fremd und nahe zugleich. Sie sind «Karamasowsche Naturen», die die «krassesten Gegensätze in sich vereinen und mit einem Blick beide Abgründe erfassen, den Abgrund über uns, den Abgrund höchster Ideale, und den Abgrund unter uns, den Abgrund der gemeinsten stinkenden Verworfenheit». Für diesen Abend steht nicht der Mord im Mittelpunkt. Die Kinder und Tiere spielen eine Hauptrolle, und der Glaube. Von den Brüdern tritt an diesem Abend einzig Aljoscha auf, weil vor allem er es ist, der mit dem Glauben und der Gottesfrage ringt. Es ist ein Abend über die Komik und Unverfügbarkeit des Lebens. Dostojewskijs tausendseitiger Roman ist so wenig beherrschbar wie es das Leben ist. Alle Figuren werden in Situationen und Beziehungen verwickelt, treffen auf Fragen und Konflikte, denen sie nicht gewachsen sind. Sie brechen plötzlich über sie herein und machen sie erst zu dem, was sie sind: Verstrickte, Bedürftige, Überraschte.
Regie: Thorsten Lensing, Fassung von Thorsten Lensing
Mitarbeit: Dirk Pilz
Bühne: Johannes Schütz
Kostüme: Anette Guther
mit: Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi, Horst Mendroch, Lars Rudolph, Ernst Stötzner, Devid Striesow u.a.
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Kommentare
WohinTippHQ 58 mins ago