Couscous & Boris Hauf
Couscous hat mit dem in Berlin, Wien und Chicago aktiven improvisationsmusiker Boris Hauf einen Seelenverwandten in Sachen Lärm, Chaos und Harmonie gefunden. „Eisen“ ist die Frucht der bereits beim letzten Album „Trans“ begonnenen Zusammenarbeit. Die unverblümte Art, Versatzstücke verschiedenster Kulturen mit dem eigenen musikalischen Schaffen zu vermengen, wird mit Hauf mehrfach angereichert. Sein druckvolles Baritonsaxophon und eine etwas ausgefranste Melodienseligkeit ergibt mit dem leicht windschiefen Couscous-Klanggebäude eine überraschend zugängliche Mischung. Hier wird genussvoll und unbedarft mit Genres, exotischen und selbstgebauten Musikinstrumenten experimentiert. Industrielle Klangtexturen werden von polternder Perkussion und einer passiv-aggressiven Gitarre konterkariert, während sich im Vordergrund ungeniert eine türkische Saz produziert. Ein Bläsermeer aus Posaunen, Saxophon und Klarinette, Pianocluster und nicht zuletzt ein störrischer Bass bilden das wogende und feiste Fundament für diesen musikalischen Basar. Das Quintett bewegt sich an den Grenzlinien unterschiedlicher musikalischer Spielformen, Arrangements wechseln mit Improvisation ab. Am Ende nimmt die Gruppe einen Gegenpol zur äußerst schmal definierten eurozentrisch-zeitgenössischen Musik ein, Couscous & Hauf kümmern sich einfach um Musik der Gegenwart.
http://couscous.klingt.org/
GIS Orchestra
Das GIS Orchestra (Go for Improvised Sounds) arbeitet mit dem Prinzip der dirigierten Improvisation. Eine Reihe vorab vereinbarter Signale koordinieren das Zusammenspiel einer rund 20-köpfigen Besetzung. Die jeweils dirigierende Person ist gleichsam die Architektin des musikalischen Prozesses, sie entwirft den Grundriss, während die MusikerInnen die definierten Spielräume nach freiem Ermessen gestalten. Auf diese Weise lassen sich - auch in einer solchen Großformation - individuelle Spontanität und konturiertes Klangerlebnis miteinander verbinden und wechselseitig befeuern. Die Beteiligten kommen - geographisch betrachtet - vor allem aus den Großräumen Wels und Linz und - musikalisch betrachtet - aus den unterschiedlichsten Kontexten, Spieltraditionen und Genres. Das Ergebnis des Zusammenspiels bleibt stets unvorhersehbar. Wo sich Noiserock, experimentelle Elektronik und Free Jazz "Gute Nacht" sagen, schlägt das GIS Orchestra nochmal auf den Wecker. Bald verträumt, bald mit voller Wucht.
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Kommentare
WohinTippHQ 27 mins ago