Plädoyer für eine Ethik des Mitgefühls und der Gerechtigkeit
Vortrag von
Univ.-Prof. Dr. Kurt Remele
Institut für Ethik und Gesellschaftslehre
Abteilung für katholische Theologie
Karl-Franzens-Universität Graz
Die christlichen Kirchen sind bis heute durch eine lange negative Tradition hinsichtlich der Tiere geprägt. In der traditionellen christlichen Theologie sind Tiere ausschließlich um der Menschen willen da, haben ihnen als Nahrung, Kleidung, Objekte medizinischer Forschung und zu Unterhaltungszwecken zu dienen. Tiere haben keinen eigenen Wert und keine eigene Würde.
Vereinzelt jedoch haben Heilige und Bischöfe, Theologinnen und Theologen ihre Stimme zugunsten der Tiere erhoben. Ihre Proteste gegen die menschliche Ausbeutung nichtmenschlichen Tiere sollen sichbar gemacht, aktuelle theologisch-ethische Aufbrüche, die Tiere als empfindungsfähige Mitgeschöpfe begreifen, vorgestellt werden. Die konkreten Folgen einer tierfreundlichen und tiergerechten Neuorientierung des Christentums und historisch christlich geprägter Gesellschaften für Ernährung, Lebensstil und sogar die feier des nicht mehr allzu fernen Weihnachtsfestes werden klar benannt. Ob das Christentum von seiner „eingefleischten“ Anthropozentrik Abschied nehmen kann, bleibt allerdings höchst ungewiss.
„Es ist eine Art theologischer Schwachsinn zu glauben, dass Gott die gesamte Welt nur für die Menschen gemacht habe oder dass Gott nur an
einer Spezies unter den Millionen Lebewesen, die Gottes gute Erde bevölkern, interessiert sei.“ (Erzbischof Desmond Tutu)
* Referent: Prof. Dr. Kurt Remele, Institut für Ethik und Gesellschaftslehre der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz, Fellow des Oxford Centre for Animal Ethics und Autor des im April 2016 erschienenen Buches „Die Würde des Tieres ist unantastbar. Eine
neue christliche Tierethik“.
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WohinTippHQ 46 mins ago