Zur Bibliothek der Zukunft, ein Spurenbuch und eine gezeichnete Waldrolle
Gäste im Salon: Alessandro Ludovico, Maria Bussmann, Roland Maurmair
Am letzten Salonabend im alten Jahr stellen drei Gäste ihre Publikationen und Künstlerbücher vor:
Auf dem Weg zur Bibliothek der Zukunft - Temporäre und distribuierte Varianten
Vortrag von Alessandro Ludovico
Digitale Technologie ist schon lange kein revolutionäres Phänomen mehr. Die aktuellsten Technologien sind im Alltag integriert, etwa die Verwandlung von Musik oder Filmen in Bits und Bytes, Downloads und Streams wird mittlerweile nicht nur akzeptiert, sie wird vorausgesetzt. Eine Entwicklung, die in der Welt des Buch- und Magazinverlags erst am Anfang steht.
Wie kann sich die Bibliothek zu einer noch undefinierten, von DIY beeinflussten kulturellen Einrichtung entwickeln? Zwei mögliche Ansätze, diesen Prozess einer Öffnung und Sozialisierung des Bibliothekssystems in Gang zu setzen, bestehen in der Gründung von "temporären Bibliotheken", die spezifische Wissensbedürfnisse während und nach bestimmten Ereignissen befriedigen, sowie von “distribuierten Bibliotheken", die spezialisiertes Wissen in das traditionelle Bibliothekssystem einspeisen, ohne strukturell in dieses einzugreifen.
Mein erstes Spurenbuch
Buchpräsentation von Roland Maurmair
Mein erstes Spurenbuch ist ein Kinderbuch, in dem die Wissensvermittlung durch die archaische Kunst des Spurenlesens in Kombination mit virtuellen Informationen durch Augmented Reality geschieht.
Im Buch finden sich sieben Abdrücke oder sogenannte Trittsiegel heimischer Kleintiere, die als Prägung auf den Buchseiten erscheinen. Die gegenüberliegende Seite zeigt jeweils die Illustration des Tieres. Mit Hilfe der Spurenbuch-App kann man das Bild mit einem Smartphone oder Tablet scannen und erhält via Augmented Reality die dreidimensionale Darstellung auf der jeweiligen Buchseite. Die App vermittelt auch akustische Laute der Tiere, eine neue Technik zur Vermittlung synästhetischer Erfahrungen für Kinder.
Waldrolle
Buchpräsentation von Maria Bussmann
Maria Bussmanns bevorzugtes Medium ist die Zeichnung. Die promovierte Philosophin lässt sich von Werken wie Ludwig Wittgensteins Tractatus, Spinozas Ethik, Texten Martin Heideggers, Maurice Merleau-Pontys oder zuletzt von Hannah Arendt inspirieren, um ihre Wahrnehmungen subtil und skizzenhaft in die Sichtbarkeit zu übersetzen. Parallel dazu fertigt sie aus Papier, Fundstücken, Farbe und Klebstoff fragile Miniskulpturen mit meist landschaftsbezogenem Inhalt: Eisberge, Brücken, Bergwege, Wasserfälle. Aus Momentaufnahmen von Eindrücken entstehen Ideal-Abbildungen bestimmter Begriffe. Die Originalzeichnung mit Bleistift entstand 2012 und wurde von der Künstlerin auf eine Faxpapierrolle im Format 21cm x 1000cm, in Wien gezeichnet.
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Kommentare
WohinTippHQ 37 mins ago