„Ich verstand Wörter, aber nicht das Hinterland dieser Wörter, das ihnen die Bedeutung verlieh, die hier, auf diesem Gelände, Gültigkeit hatte. Auf unterschiedlichem Gelände haben Wörter ein unterschiedliches Gewicht.“ (Esther Kinsky)
„Ich muss mir in Erinnerung rufen, dass wir noch in Europa sind. Wenn man fliegt, schrumpft die Welt nicht, die Zeit wird nur zusammengeballt. Doch die Fremde trifft einen mit größerer Wucht.“ (Martin Chalmers)
„Karadag Oktober 13“ ist das Buch einer Landschaft und eines, das Wahrnehmung in Sprache übersetzt. Gemeinsam mit dem Historiker und Übersetzer Martin Chalmers hat Esther Kinsky im Oktober 2013 eine Reise auf die südliche Krim unternommen, jene Halbinsel zwischen Asien und Europa, zwischen antiker Größe und romantischem Klischee, zwischen Mythos und Realität.
In wechselnden Stimmen vermitteln sich die Wahrnehmungsweisen der beiden Autoren, die bei aller Unterschiedlichkeit doch auch getragen sind von einer gemeinsamen Blickrichtung auf das scheinbar Unscheinbare, auf das Detail und auf das Verborgene, das unter den Oberflächen zutage tritt. Und so wird die erkundete Landschaft nicht nur in ihrer Gegenwärtigkeit sichtbar und erfahrbar, sondern auch als gewordene.
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WohinTippHQ 2 hours ago