Übersetzung: Eva Pap
„Großmutter sagt (…), der Schmerz helfe, sich zu erinnern, doch so, dass wir uns nicht nur des Schmerzes entsinnen, sondern aller Dinge, an alles müsse man sich erinnern, denn es gebe nur das, woran wir uns erinnern, doch was wir vergessen, gebe es nicht mehr, es verschwinde aus der Vergangenheit, es verschwinde aus der Welt.“
Der neue Roman des rumänisch-ungarischen Autors György Dragomán spielt in Rumänien, unmittelbar nach dem Sturz des Diktators. Erzählerin ist Emma, ein dreizehnjähriges Mädchen, das nach dem Unfalltod seiner Eltern im Internat aufwächst, bis es von einer alten Frau abgeholt wird, die sich als seine Großmutter ausgibt. Was sich nun auftut, ist ein kaum entwirrbares Geflecht an Rätseln, Geheimnissen und Unheimlichkeiten. Mit einer knappen, lakonischen Sprache und einer minimalistischen Erzähltechnik, die sich an den Grenzen zwischen Wirklichkeit, Traum und Magie bewegt, erzählt György Dragomán von den doppelten Böden der Realität und vom Fortwirken eines Traumas: schuldlos schuldig geworden zu sein. „Der Scheiterhaufen“ ist ein großartiges und verstörendes Panorama der Liebe und der Grausamkeit. Ein Buch der Bilder, das den europäischen Osten hyperrealistisch in den Blick nimmt und alle Mysterien der Kindheit noch dazu. … Dragománs Bücher sind eigensinnig und hartnäckig, sie sind bis zur Unerträglichkeit genau und doch von einer empathischen Zartheit, wie es sie nur in den großen literarischen Selbstrettungsversuchen gibt.“ (Paul Jandl, Die Welt)
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Kommentare
WohinTippHQ 11 mins ago