Wenn einer sich trotz zum Teil kontroversieller Auftritte den Rang eines Bailarín principal erworben hat, wenn er so brillant auf einem traditionsreichen Gebiet ist, dass er dieses neu erfinden muss, und wenn dabei von Flamenco die Rede ist – dann besteht kein Zweifel. Es geht um Israel Galván de los Reyes. Der Skandal, den er 2013 in Madrid mit seinem Stück über das Verhältnis zwischen Zigeunerromantik und Nationalsozialismus „Lo Real/Le Réel/The Real“ auslöste, ist Legende. Bei Fla.co.men allerdings, das Galván selbst als „Konzert“ bezeichnet, geht es weniger um Politik als vielmehr um hitzige Auseinandersetzungen des Flamenco-Körpers mit einer eigenwilligen, virtuos gesungenen und instrumentierten Musik. Dafür braucht es keine Geschichte, sondern erstklassige Musik und extremen Tanz in neuer Mischung. Bei Fla.co.men scheint daher in der Rondeña nicht Tárrega durch, sondern Ligeti, nicht Albéniz eröffnet die Granaina, sondern Luigi Nono, und der Taranto verschmilzt mit der Tarantella. Das Publikum wird staunen.
Österreichische Erstaufführung
Dauer: 75 min
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WohinTippHQ 1 hour ago