Muss aus einer Ménage à trois immer ein Trio Infernal werden? Als der bahnbrechende Österreicher Arnold Schönberg noch ganz im spätromantischen Stil komponierte, schuf er ein erstes Meisterwerk, das diese Frage eindeutig mit „Nein“ beantwortet. Seine „Verklärte Nacht“ von 1899 – die nichtsdestotrotz bei ihrer Uraufführung 1902 im Wiener Musikverein für einen ersten Schönberg-Skandal sorgte – beruht auf einem drei Jahre zuvor verfassten Gedicht von Richard Dehmel. Zu dieser Komposition hat die große belgische Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker vor rund zwanzig Jahren eine tänzerische Perspektive entworfen, die sie nun in einer Neuerarbeitung noch einmal auf die Probe stellt. Ein Tanz im Mondlicht auf einem „kahlen, kalten Hain“. Ein bezauberndes Duo – und ein wenig Trio – über starke und widerstrebende Gefühle. Da sind sie und der Eine. Aber dann kommt der Andere. Die Stimmung kühlt ab, die Körper tanzen sich heiß. Sorge und Begehren geraten aneinander. Sie hat ihrer neuen Flamme etwas zu gestehen ... Hier stellt De Keersmaeker mit Schönbergs Musik und leidenschaftlichem Tanz der heutigen Gefühlsgier etwas Hinreißendes entgegen: die Macht und Magie der Romantik.
Dauer: 40 min
Weitere Performances von Anne Teresa De Keersmaeker:
Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke
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WohinTippHQ 1 hour ago