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Die Künstlerin Nana Mandl (geboren 1991 in Graz, lebt in Berlin und Wien) entwickelt in ihren bunten Materialcollagen, Bildern und Drucken mögliche visuelle Um- und Übersetzungen heutiger medialer Heraus- und Überforderungen. Die im Rahmen der Ausstellung „shuffle repeat“ erstmals in Graz gezeigten, zum Teil sehr haptischen Collagen vereinen Elemente der Malerei und der orientalischen Tapisserie mit Formen kommunikativ-repräsentativer Sphären der Werbung, der Mode und der Social Media. Frühere Arbeiten der Künstlerin („graveyard I“, „life and death“, „maybe a love stick“, „follow the spaceship, donkey“, alle 2012) loteten diese Ebenen der Repräsentation beim Ausstellen der Werke noch in analoger Weise auf Zeichenpapier etwa mit partiellem Glasschutz gegen unterschiedliche Mauerstrukturen und unter Einbeziehung von Fotografien aus. In darauffolgenden Präsentationen legte die Künstlerin allein durch das Auflegen von gefärbten Textilien und darauf applizierten gerahmten Collagen auf einfachen, zum Teil rollbaren Holzdisplay-Ständern mediale Kreuzungspunkte frei, die stellvertretend virulent für die aktuelle Beziehung traditioneller Künste und digitaler Bildmedien stehen.
In der im Künstlerhaus, der Halle für Kunst & Medien im Seitentrakt des Obergeschoßes präsentierten Bildproduktion der Künstlerin fallen nun all die in früheren Arbeiten isoliert untersuchten Schichten des Zeigens von visuellen Elementen opulent und informationsgeladen ineinander und verweisen verstärkt auf die Zirkulation der Bilder und die Geschwindigkeit dieser Zirkulation. Sie wirken dabei, als ob sie ihre finale Form noch nicht gefunden hätten und man ihnen bei ihrer Formwerdung zusehen könnte, und zugleich sieht man ihnen aber an, wie stark sie auf diesen Status ihres Zirkulierens und ihrer Reproduktion angewiesen sind. In manchen Bildern lassen sich bei näherer Betrachtung auch Textpassagen wie „Like what you see? Click here to subscribe for more...“ entziffern, die ihre digitale Herkunft und den Aufmerksamkeitsgenerierungsdruck mittransportieren: Wenn dieses eine Bild gefällt, einen Tastendruck entfernt lauern eine Vielzahl weiterer Bilder.
Neben Fragen der Motivwahl und dem Anzapfen unterschiedlicher visueller Speicher adressiert Mandl in „shuffle repeat“ auch weitere unausweichliche und zuweilen auch unangenehme Fragen kreativen Schaffens heute: Denn wenn technisch alle Bilder unendlich verfüg- und austauschbar sind, wie kann man sich noch auf die Motivsuche nach denjenigen Bildern begeben, die noch einen transzendalen Unterschied zu behaupten vermögen?
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WohinTippHQ 1 hour ago