Von der Mathematik zu Tierrechten: Kurt Gödels Unvollständigkeitstheorem
und das Ende des Anthropozentrismus
VORTRAG von DDr. Martin Balluch
Am Beginn des 20. Jahrhunderts gewann der Anthropozentrismus in verschiedenen Ausformungen an Boden. Nicht unbeteiligt daran war der Wiener Kreis mit seinem logischen Positivismus und Wittgensteins sprachanalytische Sicht auf das Denken. Im Kielwasser dieser Entwicklung wurde der Behaviourismus stark, der Tiere auf Maschinen reduziert. Bewusstsein und subjektive Gefühle wurden als "unwissenschaftlich" aus der philoso-phischen Diskussion gebannt. Dagegen trat ein bescheidener und stiller Mann an, Kurt Gödel. In den frühen 1930er Jahren gelang ihm der Beweis eines mathematischen Theorems, das unabsehbare Auswirkungen auf das Verständnis von Wahrheit und objektiver Realität entfaltete, die bis heute unterschätzt und oft absichtlich missdeutet werden. Das Gödelsche Unvollständigkeitstheorem ist die schärfste Waffe gegen zwei philosophisch-politischen Positionen, die die ethische Stellung der Tiere untergraben: Erstens den Positivismus und damit den Behaviourismus, die Tieren jegliches Bewusstsein absprechen. Und zweitens den Anthropozentrismus, der davon ausgeht, dass die Realität ein menschliches Konstrukt bzw. eine menschliche Konvention sei.
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Copyright/Bildquelle: http://nwerle.at/WS11_A/goedel.htm
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Kommentare
WohinTippHQ 17 mins ago