WANDASEILER & SPEERFOLKSHILFEKRAUTSCHÄDLWanda gelang mit "Amore" aus dem Stand ein "Klassiker der österreichischen Popgeschichte" (Falter) und der "Slogan einer ganzen Generation" (thegap). Damit begeistern die Wiener bis ins ferne Berlin und sind seit Erscheinen des Albums im Oktober 2014 nicht aus den Albumcharts zu vertreiben - mit Platin in Reichweite. Nur knapp ein Jahr nach "Amore" folgt nun "Bussi". Womit klargestellt ist: Es darf weiter geschmust werden!Eigentlich hätten sich die fünf Typen rund um das Charisma-Biest Marco Wanda Zeit lassen können, hätten noch weiter ihren laufenden Erfolg betouren und pflegen können. Doch die Band hat andere Pläne und eben 12 neue Songs. Es gibt keinen Grund, sich diese transportierte Dringlichkeit selbst zu beschneiden, außer eben vielleicht Business-Pläne - und auf die ist gepfiffen. Das jetzt alles so zu machen, ist ein Statement."Bussi" festigt den Eindruck, den man das letzte Jahr bereits gewinnen konnte: Hier hat man es einfach mit einer mächtigen Rockband zu tun. Die Rockband als Gang, als charmante Schwerenöter. Was Wanda dabei allerdings sicher nicht sind: öde Mucker und blöde Macker. Dafür ist allein schon ihre Selbstironie zu greifbar. Und auch der Reflex, die Band mit dem humpelnden Behelfsbegriff Austropop auf einen fragwürdigen Zeitgeist festnageln zu wollen, kann dem Phänomen nicht gerecht werden. Schließlich subsumiert das amorphe Konstrukt Austropop neben vielen Klassikern auch etliche Dinge, bei denen nicht nur Wanda kotzen müssen. Viel eher stellen die fünf ihre Version einer kosmopolitischen Band dar, die ganz für sich selbst zu stehen im Stande ist. Und zwar gerade auch wegen (und nicht trotz) des Wiener Schmähs. Wanda International quasi.Aktuelle CD: "Bussi" (2015), Vertigo/Capital "Seit a poa Tog" ist der Trubel um das junge OÖ. Trio Folkshilfe perfekt!Vielleicht ist es am fehlenden Bart gelegen, das Ticket zum Eurovision Song Contest in der Wiener Stadthalle haben die drei jungen Oberösterreicher jedenfalls arschknapp verpasst. Dabei hätten sie für das europäische Wettsingen sogar eine Ausnahme gemacht und ihrem schmissigen Final-Song "Who You Are" von der angeborenen Mundart auf wohlfeiles Englisch umgesattelt. Ordentlich Trubel hat es der Folkshilfe jedenfalls eingebracht, so dass mittlerweile breiter Konsens herrscht, dass die Burschen aus Kirchschlag und Neuzeug Riesen-Hitpotenzial haben und längst nicht mehr als Straßenmusiker auftreten müssten. Doch dort, auf der Straße, fing alles an. Mit Quetschn, Gitarre, Schlagzeug und Gesang zogen Mathias Kaineder, Florian Ritt und Gabriel Haider regelmäßig durch die Lande und spielten auf Hut, um sich ein bisserl Urlaubsgeld zu verdienen.Auf der Straße, genauer gesagt auf der Linzer Landstraße, präsentierten Folkshilfe am 9. März 2015 auch ihre erste EP "Seit a poa Tog". 700 Fans kamen und feierten das Trio. Altersspektrum: vom Baby bis zum Rentner. Denn kein Publikum, ob im kleinen Club, auf der Festivalbühne oder eben in der Fußgängerzone, kann es vermeiden, diesen erheiternden und mitreißenden Mundart-Pop aufzusaugen und sich mit guter Laune helfen zu lassen.http://www.folkshilfe.at/Aktuelle CD: "Seit a poa Tog" (EP, 2015), Tourlaub RecordsDas Duo „Seiler und Speer“ besteht aus dem Komiker und Schauspieler Christopher Seiler und dem Filmemacher Bernhard Speer. Charakteristisch für ihre Songs sind lebensnahe Texte, die verschiedene Alltagssituationen karikieren.I hob wem braucht, dea Gitarre spün kau und da Bernhard hod des so scheh gmocht dass i ma denkt hob, mia haun sie auf a Packl weis eh irgendwo wuascht is.“Aus dieser Idee entstand später die Formation „Seiler und Speer“. Die Single „Ham Kummst“ glänzte mit österreichischem Schmäh und der ein oder andere Hörer fand sich selbst darin wieder. Mittlerweile wurde aus dem Projekt aber musikalischer Ernst. Dies hört man auch in den Stücken und so glänzt ihr Debütalbum mit einem Mix aus bitterböser Romantik, Alltagskomik und Gassenhauern.Begonnen hat die Zusammenarbeit beider Künstler vor einem Jahr, als die Schichtwechsel- Reihe von Christopher Seiler ins Leben gerufen wurde. Hierbei agierte Bernhard Speer bereits als Produzent und Regisseur. Christopher Seiler, seines Zeichens Komiker, spielte damals seine ersten kabarettistischen Vorstellungen und wollte diese mit Musik untermalen.Ernst genommen haben die beiden Künstler ihre Musik anfangs nicht. Christopher Seiler: „I nimm grundsätzlich nie wos ernst. I nimm mi nedamoi söwa ernst, do samma de boa Liada a wuascht!“ Dennoch – oder gerade deswegen – machten die ersten Musikstücke Spaß.Krautschädl haben seit ihrer Gründung 2003 über tausend Gigs im In- und im Ausland gespielt, drei von Fans und Kritikern gleichermaßen heiß geliebte Longplayer in die Charts gebracht, einen Amadeus gewonnen und unter dem schicken Begriff Goschnrock erfolgreich ein eigenes Genre etabliert. Lieder wie Da Wein, Bäckerschupfn oder Khoids Wossa sind wahrhaftige Evergreens und werden auf m Nova-Rock, im ORF-Studio, im Bierzelt von deinem Heimatsort [sic!], im Schlafzimmer von deina Mudda, im Österreichischen Liederberg und auf internationalen Symposien zu Husserls Phänomenologie des Geistes heftigst abgefeiert. Diesen Herbst legen die Boys vom Welser Schlachthof endlich wieder nach und ballern mit ihrem neuen Album „Sei ned oag!“ heftige Bretter, große Refrains und feinste Mundart- Flavours. Neu ist ein Fender Rhodes, eine Doublebass und irgendein Gitarrenverzerrerkastl, das genauso klingt, wie das alte. Obligat ist Karacho, Pop-Appeal und cranked-up OÖ-Släng - daneben wurde übrigens auch der mittlerweile als Wurst-Produzent zu höheren Songcontest- Weihen gekommene David Bronner schon zum zweiten Mal ins Boot geholt. Auch auf ihrem neuen Longplayer macht die Band jedenfalls keine Gefangenen, zieht auf zwölf hochkarätigen Songperlen von Funk bis Metall alle Register und beweist, dass sie immer noch absolut Chef im ureigenen Gemüsegarten ist. Live sind Krautschädl bekanntlich seit eh immer eine Weltmacht, die regelmäßig sämtliche Hütten von hier bis nach Timbuktu nach allen Regeln der Kunst auf Gehörigste abfackelt. Auf der Setlist stehen neben neuen Krachern freilich auch diesmal wieder die schönsten Lieder aus alten Zeiten. Also bitte, da gibt’s nur eines - nämlich hinkommen und „schädln wois des Zeig hoit!“
Möchten Sie sich für unseren wöchentlichen Newsletter mit Veranstaltungstipps in Ihrer Umgebung, Gewinnspielen u.v.m. anmelden?
Nein danke, ich bin bereits Wohintipp-Mitglied (oder möchte nicht beitreten)
E-Mail Adresse eingeben, Anmelde-Button drücken und los geht’s
Bitte akzeptieren Sie erst unsere Nutzungsbedingungen.
Wollen Sie einen Kommentar hinterlassen?
Registrieren Sie sich (gratis!) bei Wohintipp.at oder loggen Sie sich ein
Kommentare
WohinTippHQ 47 mins ago