Die Italienerin in Algier

Komische Oper von Gioachino Rossini | In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

«Din din tac tac cra cra bum bum …» Wir befinden uns im ersten Finale der Oper, und die Verwirrung ist grenzenlos. Rossini kommentiert plastisch musikalisch, was geschieht, wenn ein eitler und anmassender Alleinherrscher seinen Meister in einer selbstbewussten Frau findet: Chaos und Anarchie im Palast, die Umkehr aller bislang geltenden Werte.

Mustafa, der präpotente Herrscher Algiers, ist seiner Frau überdrüssig und versucht, sie mit seinem Diener Lindoro zu verkuppeln. Er selbst träumt von der schönen Isabella, die soeben aus Italien eingetroffen ist. Allerdings ist Isabella bereits Lindoros Geliebte und darüber hinaus eine raffinierte und resolute Frau. Sie umgarnt Mustafa und stellt ihm Ehrentitel in Aussicht. Dass die Mitgliedschaft im Geheimorden der Pappataci nicht von grossem Nutzen ist und die Aufnahmebedingungen, nur zu schlafen und zu essen, vor allem Isabellas und Lindoros Flucht ermöglichen sollen, bemerkt der von Eitelkeit Geblendete zu spät. Und so bleiben Mustafa – inzwischen erfolgreich therapiert und domestiziert – und seine beglückte Ehefrau in einer Welt zurück, in der der männliche Herrschaftsanspruch zerfallen ist.

Rossinis temporeicher musikalischer Spass voller Esprit und virtuosen Belcanto-Passagen auf der Bühne ist semikonzertant oder halbszensich – wie man es nimmt. Jedenfalls erzählen Intendant Benedikt von Peter und der neue Musikdirektor Clemens Heil gemeinsam die Geschichte über eine leidenschaftliche Italienerin, die alle Regeln eines operettenhaften Orients ausser Kraft setzt, mit musikalischen und sparsamen szenischen Mitteln.

Musikalische Leitung: Clemens Heil
Szenische Einrichtung: Benedikt von Peter
Choreinstudierung: Mark Daver
Mustafà: NN
Lindoro: NN

Isabella:Marina Viotti
Elvira: Magdalena Risberg
Zulma: KarinTorbjörnsdóttir
Haly: Bernt Ola Volungholen
Taddeo: Jason Cox

Herrenchor des Luzerner Theaters
Luzerner Sinfonieorchester