Zuletzt dauerte es immer drei, vier Jahre ehe Gitarrenvirtuose George Benson ein neues Album präsentiert hat. Und er geht auch nicht mehr jedes Jahr auf Welttournee. Um so schöner, dass es dem Jazzfest.Wien heuer wieder geglückt ist, den Maestro in die Staatsoper zu locken, auf dass er Klänge serviert, die vorgaukeln, die Welt bestünde nur aus Blumen, Perlwein und verliebten Blicken.Der 1943 in Pittsburgh geborene Benson begann als Sideman von Hammondorgler Jack McDuff. Später spielte er beim Blue-Note-Groover Lou Donaldson sowie bei Miles Davis (Album „Miles In The Sky“). Sein Debüt unter eigenem Namen „The New Boss Guitar Of George Benson“ kam 1964 auf Prestige Records heraus. Dann wechselte er für das smoothe „Giblet Gravy“ zu Verve, für das soulige „Tell It Like It Is“ zu A&M.Produzent und Labelbetreiber Creed Taylor fischte nach ihm und verpflichtete ihn 1969 für sein CTI Label auf dem er mit Klassikern wie „White Rabbit“ und „Body Talk“ verzauberte. Mit dem Wechsel zu Warner veränderte sich auch sein Sound. Statt jazziger Virtuosität stand nun Soulfulness im Vordergrund. Alben wie „Breezin´“, „In Flight“ und „Livin´ Inside Your Love“ etablierten ihn als großen Romancier in der Schule Nat King Coles. Etliche seiner größten Erfolge wie etwa der Song „Give Me The Night“ stammen übrigens aus der Feder des heuer verstorbenen, britischen Songwriters Rod Temperton. In aller gebotenen Dezenz badete man im Schaum luxuriöser Klänge.Bensons Musik mag man wie ein lieb gewonnenes Designermöbel. Sie verbreitet unaufdringlich Wärme und Geborgenheit, wühlt nicht unnötig auf. Dezente Discoschnalzer wie „Love X Love“, „Turn Your Love Around“ und „Kisses In The Moonlight“ betören da ebenso wie Rückgriffe auf Evergreens à la „Moody´s Mood“. Bensons aktuelles Album „Inspiration“ (2013) ist eine gefühlvolle Hommage an Nat King Cole.
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WohinTippHQ 44 mins ago