Als ich den Finger aus dem gefiederten Po zog, hat es wahnsinnig angenehm nach frischem Lehm gerochen.
Wenn Heribert Friedl (*1969 Feldbach) sich bewusst vom visuell wahrnehmbaren Kunstobjekt abwendet, dann zieht er die Konsequenz aus dieser Selbstbeschränkung und konfrontiert uns im Ausstellungsraum mit einer ungewohnten Situation: Wir sehen nichts, nichts als den Raum, oder zumindest nichts, was künstlerischer Materialisierung ähnlichsieht. Friedls Kunst basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass wir visuelle Erlebnisse, die wir mit bestimmten Gerüchen verbinden, besser in Erinnerung behalten. Seine nonvisualobjects arbeiten mit dieser Erfahrung und so nehmen wir sie in erster Linie über die Nase wahr – und nun mit dem Ohr. Die Bilder, die seine Installationen wachrufen, entstehen allein aus unserer Vorstellung heraus. So konzentriert sich seine Arbeit auf die reinste und radikalste Form von Kunst: das imaginäre Bild.
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WohinTippHQ 23 mins ago