Obwohl vor vielen Jahren die totale Aufklärung im Kleinstaat beschlossen und alle Feen und Zauberwesen des Landes verwiesen wurden, gelang es einigen von ihnen, darunter Fee Rosabelverde, unterzutauchen. Sie ist es auch, die dem missgestalteten Bauernkind Klein Zaches die Wundergabe zukommen lässt, in jedermanns Auge gefällig und bemerkenswert zu erscheinen. Und sie sorgt dafür, dass der Zwerg zwanzig Jahre später die Verhältnisse im Staate aufmischt. Alles, was Menschen in Zinnobers Umfeld an Leistung hervorbringen, wird diesem zugesprochen. So erobert er im Sturm die Universitätsstadt Kerepes und spannt dem jungen Studiosus Balthasar die Geliebte Candida aus. Balthasar muss verzweifelt beobachten, dass die Erfolge des Zwerges umso fulminanter sind, desto gemeiner und größenwahnsinniger dieser sich verhält. Zinnober macht eine steile politische Karriere, steigt vom Staatssekretär zum Innenminister auf und bringt schließlich das ganze Land unter sein Diktat. Bald verlassen die besten Kräfte das Land. Balthasar, der noch einen Sensor für das Unbegreifliche und Wunderbare bewahrt hat, sieht sich allein vor die Aufgabe gestellt, dem um sich greifenden Irrsinn zu Leibe zu rücken. Da kommt Hilfe aus ungeahnter Richtung…Der ungarische Regisseur Victor Bodo nimmt E. T. A. Hoffmanns romantisches Kunstmärchen über eine gescheiterte Aufklärung aus dem Jahr 1819 zur Spielvorlage, um den grotesken Auswüchsen eines autoritären Obrigkeitsstaates künstlerisch nachzuforschen.
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WohinTippHQ 2 hours ago