Sein Name und seine Stimme rütteln wach. Seit über vier Jahrzehnten zählt Konstantin Wecker zu den bedeutenden deutschen Liedermachern. Gestern. Heute. Und morgen. Denn 2017 geht der Musiker, Autor und Schauspieler anlässlich seines 70sten Geburtstages auf große Tournee. Der Titel: Poesie und Widerstand. 70 Jahre Ungehorsam - erändert hat sich der Künstler in seinem Leben schon oft, ein Anderer ist er nie geworden. Seit über 40 Jahren ist der Münchner ein Garant für volle Säle und aufgeweckte Besucher.Genug war ihm eben nie genug, wenn er im Lauf seiner Karriere zu träumerischen Liebesflügen ansetzte, durch stürmische Zeiten ging, sich Revolte gestattete, liedestoll, wütend, zärtlich, inwendig warm und immer auch uferlos war. Auch wenn er allzu gerne unter dem Blütenfall des Meeres am Strand lebte, ist er sich und seinen Anhängern immer treu geblieben.Denn seine Heimat ist die Bühne und sie wird es immer bleiben. Also, kein Grund zu klagen. Obwohl, aufschreien möchte er schon. Immer wieder. Und immer öfter. Noch lauter seine Stimme erheben für die Schwachen, die Gestrandeten am Rande der Gesellschaft, die seitlich Umgeknickten, die er schon immer mit seinem Melodien und Texten in den Arm genommen hat. Seine Lieder und Schriften sind seit jeher die reinsten Abbilder seiner Seele. Denn verbogen hat sich Konstantin Wecker nie, sein Song „Ich singe, weil ich ein Lied hab“ ist und bleibt für ihn der freudigste und wahrhaftigste Grund zu singen. Also alles beim Alten?Mitnichten. Jetzt, wo die soziale Kälte wieder grölend Einzug feiert in Europa und in Deutschland, wehrt sich der Liedermacher nicht mehr so stark wie noch in den 70er- und 80er Jahren dagegen, ein politischer Liedermacher zu sein: „Ich wollte immer Liebeslieder schreiben. Schon als 18- Jähriger, als ich begonnen hatte, meine Gedichte zu vertonen. Doch meine immer stärker werdende Wut über Neid, Hass und Profitgier zwingen mich dazu, mich mehr denn je einzumischen.“ Doch die Liebe und die Zärtlichkeit ging dem Poeten nie verloren: „Im Grund sind meine politischen Lieder Ausdruck meiner Liebe für die Menschen, meiner Leidenschaft für den Humanismus.“ Konstantin Wecker gestattete sich schon immer eine ganze Menge Leben, aus dem die schönsten Melodien sprudelten. Seine Musik ist ein stetiger Fluss, ein Weg, auf dem ihn immer wieder großartige KollegInnen aus der internationalen Musikszene begleitet haben. Darunter Joan Baez, Mercedes Sosa, Charlie Mariano, Arlo Guthrie, Pete York, Pippo Pollina um nur einige zu nennen. Berührungsängste kannte Konstantin Wecker nie. Im Gegenteil. Seine Bühnenpartner waren für ihn immer ein purer Gewinn, von ihnen hat er gelernt. Sich auf einen Stil festlegen wollte und konnte er nicht: „Meine Musik folgtimmer meinen Texten. Von Schubert bis Hardrock – bei mir istimmer alles möglich.“ Und ist es noch immer. Dies werden die Besucher auch bei seinen Konzerten im Jubiläumsjahr 2017 spüren und erleben. Neben seinem langjährigen Bühnenpartner und Alter Ego am Klavier, Jo Barnikel, ist auch Fany Kammerlander bei seinem aktuellen Programm dabei. Die begnadete Cellistin, die mit ihrem Spiel sowohl in der Klassik, als auch in der Popwelt zuhause ist, steht seit längerem mit Konstantin Wecker auf der Bühne. Ebenso sowie der österreichische Ausnahme Gitarrist Severin Trogbacher. Zudem darf man sich auf erlesene Gastmusiker freuen.70 Jahre Konstantin Wecker das steht auch für ein uferloses Werk mit über 2.500 Konzerten im deutschsprachigen Raum, 25 Studio, 17 Live, Alben, 52 Film und Fernsehmusiken, 28 Musicals und 12 Bühnenmusiken. Für den Musiker und Autor, der bereits über 31 Bücher und 12 Hörbücher veröffentlicht hat, ist sein runder Geburtstag kein Grund innezuhalten. Eher, um Bilanz zu ziehen, einfach so, mal zwischendrin. Weiterzumachen. Stellung zu beziehen. Für sich. Seine Freunde. Sein Publikum. Und für eine Welt ohne Grenzen.
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Kommentare
WohinTippHQ 34 mins ago