Jupp Linssen
„Schichtung“
Farbe | Reihung | Wiederholung
Das Bild als Medium – als kompromisslose Freilegung der materialimmanenten Charakteristika von Farbe und bildträger – prägen die Bildobjekte von Jupp Linssen. Die Gegenständlichkeit des Bildes, seine materielle und räumliche Präsenz sprengt dabei die Grenzen von Malerei und Grafik zur Bildhauerei und Objektkunst.
Jupp Linssens Werke sind realistische Bilder, im Sinne der Faktizität des Gemäldes als Objekt als Ding an sich, dass sich der in der Malerei üblichen Fensterfunktion entledigt und auch den Parametern wie Licht, Tiefenraum entzieht. Raum entsteht in seinen „gebauten Bildern“, so der Kunsthistoriker Jürgen Schilling, allein durch die Schichtung des Materials – die Textur seiner Bilder legt den Malprozess offen und arbeitet gezielt mit den Effekten des Materials.
Linssen schichtet die Farbe in gebrochenen Rhythmen und arbeitet mit Reihungen und Wiederholungen. In-dem er auf die Lein-wand Papier, Zink-blech oder Holz aufträgt und mit Öl-farben überarbeitet – zum Teil dick aufge-tragen -, entstehen Strukturen die Vorderrund und Hintergrund stets miteinander korrespondieren lässt.
Seine applizierten vegetabilen Formen zeigen, dass Linssen, obwohl ganz der Abstraktion und dem Material verpflichtet, dennoch Anklänge an die Natur und Landschaft als Chiffren einbezieht. Zum Teil erinnern seine Materialtableaus auch an verwitterte Holzplanken oder übertünchte Wände in der Großstadt, wie als wolle Linssen uns durch die „Verletzungen“ der Maloberfläche auch den Wiederspruch unserer Zeit in seinen Bildern veranschaulichen.
Jupp Linssen
1957 in Kempen am Niederrhein geboren
1080 – 1986 Studium an der RWTH Aachen bei Prof. Joachim Bandau
1987 Förderpreis „Bildende Kunst der Stadt Aachen“
Er lebt und arbeitet in Aachen
Die Galerie Hrobsky zeigt aktuelle Werke des Künstlers.
Leena Naumanen
„Schichtungen“
Natur | Tiefe | Dialog
Leena Naumanen erwählte sich in den frühen 1980er Jahren den Werkstoff Holz als Ausgangspunkt ihrer Werke. Doch nicht irgendein Holz bildet diese Basis: Es muss eine Dachschindel sein – am besten eine Finnische. Dieses geografisch und historisch aufgeladene Material entbindet sie von seiner originären Aufgabe und schenkt ihm eine neue Funktion.
Dieses ursprünglich vor Witterung schützende Ma-terial bildet die solide Basis – viele Naturkräfte überlebt, dennoch nicht daran zer-brochen, sondern individuell geprägt, bringt es die Spuren der Zeit als erste und be-ständige Schicht auf das Tapet.
Jede weitere Schicht, die sie ihren Arbeiten verleiht, steht für die Veränderung – für neu geschaffene Wege – für jede Generation, die ihre Möglichkeiten neu interpretiert und sich von bröckelnden Strukturen ermutigen und nicht demotivieren lässt.
Leena Naumanen gelingt es Bestehendem, eigentlich Ausrangiertem eine neue, solide Existenz zu geben - und so in einen tiefsinnigen Dialog zwischen Beständig-keit und Wandel zu treten - zwischen dem Gestern und dem Morgen.
Leena Naumanen
1951 in Jyväskylä, Finnland geboren
1971 – 76 Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien
Lebt und arbeitet in Wien
Die Galerie Hrobsky präsentiert aktuelle Arbeiten der Künstlerin.
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WohinTippHQ 1 hour ago