Gäste im Salon:
Christoph Miler, Johannes Pointl, Justinien Tribillon
Kaum ein Thema hat die gesellschaftliche Selbstreflexion der vergangenen Jahre so beschäftigt wie das der Migration. Aktuelle Spielarten der Migrationsforschung bleiben jedoch nicht auf die Untersuchung der menschlichen Migration beschränkt, der Austausch von Waren, Pflanzen, Ideen oder Informationen findet in derselben Realität eines komplexen Beziehungsraums statt.
Wie lässt sich jedoch ein neuer, ein breiter informierender Blick auf die zahlreichen und oft übersehenen Nebenaspekte in einer Publikation herstellen? Wie lassen diese sich erzählen und kartographieren, um etwa die Spuren einer Migrationsbewegung lesen zu lernen, die historisch tiefer verortet ist als die Durchsetzung nationalstaatlicher Grenzen im 19. Jahrhundert?
Im Rahmen der Magazin-Präsentation von MIGRANT JOURNAL No. 2 - "Wired Capital" werden unterschiedliche Zugänge zu diesem Themenbereich vorgestellt und diskutiert.
MIGRANT JOURNAL ist eine sechsteilige Publikation, die den Austausch von Personen, Waren, Information und sogar Flora und Fauna sowie deren Einfluss auf den Raum weltweit untersucht. Auch wenn Migration Teil der menschlichen Entstehungsgeschichte ist, scheint es, als ob das Phänomen heute unausweichlich geworden ist, schneller geschieht und komplexe Auswirkungen hat. Das Journal zielt darauf ab, die Beziehungen zwischen diesen unter der Idee der Migration versammelten Elementen, Ereignissen, Reisen und Räumen, die für das Verstehen der heutigen Gesellschaft zentral sind, zu erkunden. Migration schafft neue Räume, die MIGRANT erforschen will.
Um mit den Vorurteilen und Klischees zu brechen, die mit Migranten und Migration verbunden sind, bittet MIGRANT Künstler, Journalisten, Akademiker, Designer, Architekten, Philosophen, Aktivisten und Bürger, unsere Herangehensweise an Migration neu zu denken und die durch sie geschaffenen neuen Räume kritisch zu untersuchen. MIGRANT wird von Justinien Tribillon und Catarina de Almeida Brito in Zusammenarbeit mit Offshore Studio, bestehend aus Isabel Seiffert und Christoph Miler, herausgegeben und gestaltet.
MIGRANT JOURNAL No. 2 ‘Wired Capital’ Der Widerspruch zwischen Beschränkungen der Bewegung von Menschen und der Beschleunigung der Zirkulation von Gütern, Dienstleistungen und Geld – mit einem Wort Kapital –, die von Freihandelszonen und den dazugehörigen Mechanismen beschleunigt wird, erreicht neue Höhen der Paradoxie und Absurdität. Die Räume und Spannungen, die dieser Widerspruch schafft, werden das Thema der zweiten Ausgabe von Migrant Journal sein: Verdrahtetes Kapital. Von für die Superreichen geschaffenen "Eisberghäusern" in London bis zur Infrastruktur des Hochfrequenzhandels, von rumänischen Landwirtschaftsarbeitskräften, die jeden Sommer nach Spanien und Portugal reisen, während portugiesische Arbeiter in Frankreich Trauben ernten bis zu global verstreuten Offshore-Konten.
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Kommentare
WohinTippHQ 34 mins ago