Die Schrecken des Bosnienkriegs waren der Grund, warum die damals 22-Jährige Lidija Zelović aus ihrer Heimatstadt Sarajevo in die Niederlande geflohen ist. Ihre Familie, ihren Beruf und ihre Freunde musste sie dabei zurücklassen. In dieser Doku kehrt die ehemalige BBC-Kriegsberichterstatterin in ihre frühere Heimat zurück. Und erzählt vom Leben dreier Generationen und ihren verschiedenen Arten, mit der eigenen Geschichte umzugehen. Im Vordergrund stehen die Suche nach Identität und der Wunsch nach Erklärungen, danach, Ereignisse, die man einfach nicht aus dem Kopf kriegt, endlich verarbeiten zu können. Meist tauchen dabei allerdings wieder neue Fragen auf. Was wäre geschehen, wenn ich nie fortgegangen wäre? Gibt es das überhaupt, das Gute und das Böse? Die Filmemacherin versucht zu ergründen, wie Krieg entsteht und wie er die Menschen für seine Zwecke instrumentalisiert. Mit eindrucksvollen Bildern und teils sehr emotional geführten Gesprächen zeigt Lidija Zelović, dass der Krieg nicht nur die Orte, sondern auch die Menschen verändert. Dass Krieg nicht um sie herum tobt, sondern in ihnen drinnen – und auch in der Regisseurin selbst. Die überaus persönliche, kraftvolle und berührende Doku über den Versuch, die eigene Vergangenheit endlich zu verarbeiten, ist tatsächlich ein „brillianter Essay“ (Vrij Nederland).
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WohinTippHQ 2 hours ago