Im Europa des frühen 18. Jahrhunderts wird ein junger Knabe, den man aus Afrika verschleppt hat, von einer Comtesse erwählt, christlich getauft und herangezogen. Angelo entwickelt sich rasch zum Lieblingsornament des Wiener Hofes. Aber seine heimliche Eheschließung und ihre Folgen lassen ihn bald an die Grenzen seiner Sehnsüchte stoßen.
Die Geschichte des berühmten „Hofmohren“ Angelo Soliman, mythologische Figur der Wiener Stadtgeschichte, einst als Kindersklave gekauft, später Kammerdiener, herumgereichtes Exponat der Sammlung, Freimaurer, nach seinem Ende präpariertes Ausstellungsobjekt.
„Ein kluger und äußerst rigide inszenierter Film über die Lust an der Exotik, koloniales Denken und Projektionsflächen.“ (Der Standard)
„Es ist ein Film über die extreme Unterdrückung eines Menschen, dem Identität und Rechte nicht verwehrt werden, sondern für den sie nie existieren. Schleinzer gesteht einem viel Zeit zu, Angelos Gefühlen nachzuspüren. Er leitet zur Empathie an, dämpft die Wut mit Bildern wie Gemälden, die in stiller Schönheit dahingleiten. Bis es zum Bruch kommt. Ein sehr guter, wichtiger Film, der auf den ersten Blick nicht österreichisch aussieht, aber mehr über das Land erzählt als so manches NS-Drama.“ (Oberösterreichische Nachrichten)
„‘Angelo‘ ist ein hochintelligent gemachter Film, in dem die fein komponierte Ästhetik der oft wie gerahmt wirkenden Bilder im 4:3 TV-Format, das konsequent geschriebene, sensibel umgesetzte Drehbuch und die anspruchsvolle Thematik von den Betrachter*innen höchste Aufmerksamkeit fordert. Mit der sinnvoll eingesetzten Musik aus der Zeit und den historisierenden Kostümen (Tanja Hauser) wird „Angelo“ zu einem eindrucksvollen Kinoerlebnis.“ (tanzschrift.at)
„Er war Schauspieler, Kammerdiener, Erzieher und Freimaurer; nach seinem Tod wurde seine Haut präpariert und bis zu einem Brand im Jahr 1848 im Kaiserlichen Naturalien¬kabinett als ‚Halbnackter Wilder mit ¬Federn‘ ausgestellt. Schleinzer setzt ihm ein hervorragend in Szene -gesetztes filmisches Denkmal und verweist immer wieder gekonnt auf aktuelle gesellschaftlich und ethnisch motivierte Spannungen.“ (wiener-online.at)
Film: „Angelo“, Regie: Markus Schleinzer, Darsteller: Makita Samba, Alba Rohrwacher, Larisa Faber, Kenny Nzogang, Lukas Miko, Gerti Drassl, Michael Rotschopf. Mittwoch, 20.2., 18 Uhr; Donnerstag, 21.2., 19.30 Uhr, Cinema Dornbirn, St.-Martin-Straße 3, 6850 Dornbirn. Karten unter Tel. 05572/21973. www.fkc.at
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WohinTippHQ 1 hour ago