Wäre es möglich die Stille aufzuzeichnen, würden wir hören können, wie die Dinge wimmeln. (Liat Fassberg, Etwas Kommt Mir Bekannt Vor)Im Nachtbus über die Grenzen Europas. Fremde, Menschen, deren Gedanken sich durch den Raum bewegen, ein vielsprachiges, vielstimmiges Kondensat aus Geschichten, Ängsten, Gefühlen, Fragen, Träumen und Erinnerungen. Während an den Fenstern vereinzelt Lichter vorbeiziehen, entsteht im Inneren Unruhe: Polizeikontrolle. Pässe werden verlangt, Personen befragt, Daten erhoben. Ein Vater versucht, sein Kind zu beruhigen, dessen bohrende Fragen zu beantworten. Ein Lied wird gesummt, es wird geweint, Gesprächsfetzen über die Liebe, stärker werdendes Gefühl der Bedrohung. Zwei werden an der Weiterreise gehindert. Nach außen dringen knappe Nachrichten, die über Social Media Plattformen verbreitet werden. Zurück bleibt – ein Paar Turnschuhe ...Die 1985 in Jerusalem geborene Autorin und Dramaturgin Liat Fassberg studierte Theater und Interdisziplinarität in den Geisteswissenschaften an der Universität Tel Aviv. Zahlreiche Theaterarbeiten führten sie als Dramaturgin und Produzentin nach Israel, Deutschland und Polen, u. a. mit Jason Danino Holt. Derzeit ist sie Studentin des Masterstudiengangs Dramaturgie an der Goethe Universität Frankfurt am Main. Mit ihrem Debütstück Etwas Kommt Mir Bekannt Vor gewann sie den Retzhofer Dramapreis 2017: In der Jurybegründung heißt es über den Text, er sei einer, der „das Theater herausfordert, es an dieses seltsame 21. Jahrhundert heranführt, in dem alle – egal, ob sie an einem Ort bleiben dürfen oder nicht – eins sind: entblößt zurückgelassen“.Es inszeniert Alia Luque, die zuletzt Miroslava Svolikovas die hockenden und Josef Winklers Lass dich heimgeigen, Vater oder Den Tod ins Herz mir schreibe am Burgtheater zur Uraufführung brachte.Regie: Alia LuqueBühne: Christoph RuferKostüme: Ellen HofmannVideo: Sophie LuxLicht: Mathias MohorMit: Tino Hillebrand
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WohinTippHQ 2 hours ago