Nach Kriegen spricht man gerne von der „Stunde null“. Doch sowohl Einzelpersonen als auch die Gesellschaft als Ganzes sind sowohl von der Vorkriegszeit, den Schrecken der Kriege als auch von Nationalismus und der Ideologie des Nationalsozialismus nachhaltig geprägt worden.
Aus der Forschung zu Holocaust-Überlebenden weiß man, was das Schweigen über schlimme Erlebnisse auslösen kann: Bei ihren Kindern oder sogar noch bei späteren Generationen können psychisch bedingte Krankheiten auftreten. Speziell nach den unfassbaren Verbrechen in der NS-Zeit wollten politisch Verantwortliche und gesellschaftliche Eliten aber nicht über die Vergangenheit sprechen. Das führte individuell, aber auch für ganze Gesellschaften zu Formen der „Traumatisierung“.
Das gilt auch für Vorarlberg. Die Namen von Massenmördern aus unserem Land – etwa jene von Irmfried Eberl oder Josef Vallaster – waren über Jahrzehnte unbekannt und sind es bei vielen im Land noch immer.
Über diese Aspekte sowie die Ursachen und Folgen der Verdrängung soll an diesem Abend gesprochen werden.
Dr. Harald Walser
ist 1953 geboren und hat in Innsbruck studiert. Er promovierte mit einer Dissertation über die „Illegale NSDAP in Tirol und Vorarlberg“ und hat in der Folge zahlreiche Publikationen zu Themen der regionalen Zeitgeschichte verfasst. Walser unterrichtete ab 1978 am Gymnasium in Feldkirch, wo er ab 2003 auch als Direktor tätig war. Von 2008 bis 2017 saß er für die Grünen im Nationalrat. Er war Sprecher für Bildung und Erinnerungspolitik.
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WohinTippHQ 1 hour ago