Kammermusik klassisch, amerikanisch, sibirisch

Sibirischer Komet in Altach
Uraufführung von Rosinskijs „Musik für Cembalo, Flöte und Klarinette“ – Johannes Hämmerle, Anja Nowotny-Baldauf und Markus Beer spielen außerdem Bach und die Duos von Robert Muczynski

Nach dem Bariton Dmitri Hvorostovsky ist ein Asteroid benannt; kometenhaft war auch die internationale Laufbahn des Sibirers, die ein Gehirntumor 2017 beendete. In seiner Heimatstadt Krasnojarsk freilich kam der Musiker, der bereits die wichtigsten Wettbewerbe gewonnen hatte, in der Endphase der Sowjetunion genauso wenig zu einem Klavier wie jeder andere – so Wladimir Rosinskij.
Dem Andenken an Hvorostovsky ist die „Musik für Cembalo, Flöte und Klarinette“ gewidmet, die der Komponist, ein Studienkollege und Freund, für die Altacher Soireen geschrieben hat. Am 14. November wird das Werk von Anja Nowotny-Baldauf, Johannes Hämmerle und Markus Beer uraufgeführt. Es verbindet klassische Moderne und Rockmusik. Der dritte Satz ist eine Variation der „Kraniche“, des Liedes über die Opfer der Kriege, erfüllt von abgrundtiefer Trauer und unbändiger Hoffnung zugleich, geschrieben von Ramsul Gamzatov 1968 nach einem Besuch in Hiroshima, vertont von Yan Frenkel. Hvorostovsky hat es vor Hundertausenden am Roten Platz gesungen.
Davor hören Sie die sechs schon klassischen, etwas schrägen „Duos“ des Amerikaners Robert Muszynski (1929 – 2010) für Flöte und Klarinette, Bachs atemberaubende Sonate in h-Moll für Flöte und Cembalo und zum Auftakt Johannes Hämmerle mit Präludium und Fuge BWV 893. Das Kammermusik-Konzert findet ausnahmsweise am Donnerstag, 14. 11., statt. Im Foyer sind Arbeiten von Vorarlberger Bildhauern des 20. Jahrhunderts zu sehen. Anschließend gibt es wie immer Gelegenheit zu Gesprächen mit den Musikern und untereinander bei Wein und Brot.
Um 19 h 15 hält Anja Nowotny eine Einführung in die internationale, zeit- und raumübergreifende Soiree.