Angesichts der Tatsache, dass heute ein nur noch sehr kleiner Teil aller Erwerbstätigen in der Industrie beschäftigt ist, scheint es gewagt, den modernen Wohlstand unserer Gesellschaften allein oder zumindest vornehmlich auf die Industrie zurückzuführen. Da der Industrie aber gerade in einem Land wie Vorarlberg nach wie vor eine überdurchschnittlich große Bedeutung zukommt, liegt es nahe, im ersten Teil des Vortrages die zentrale Rolle herauszuarbeiten, die der seit über 200 Jahren anhaltenden Produktivitätssteigerung in der Industrie für die Entwicklung der gesamten Wirtschaft zukommt. Im zweiten Teil des Vortrages geht es um die zwar schon oft gestellte, hier aber völlig neu beantwortete Frage, warum der Prozess der Industrialisierung in manchen Regionen der Welt früher einsetzte und ein größeres Ausmaß erreichte als in anderen, warum manche Regionen bis heute davon nur unzureichend erfasst wurden und ob das Beispiel Vorarlberg die neue Theorie der Industrialisierung zu stützen vermag. Da diese sehr stark auf die Rolle von Großstädten mit mehreren hundert Tausend bis über eine Million Einwohnern abhebt, scheint das großstadtfreie, aber dennoch schon früh industrialisierte Vorarlberg dieser Theorie vorerst zu widersprechen. Und doch lässt sich – wie der Vortrag zeigen soll – auch die Entwicklung der Industrie in Vorarlberg trotz spezifisch lokaler Voraussetzungen letztlich nur mit der Entstehung von Großstädten in anderen Teilen Europas erklären.
Der Vortragende ist o.Univ.-Prof. i.R. Dr. Franz Mathis vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck.
Anlässlich des 350. Geburtstags der Vorarlberger Landesuniversität präsentiert sich die Universität Innsbruck in Vorarlberg mit der zwölfteiligen Veranstaltungsreihe „ForscherInnen hautnah“. Professorinnen und Professoren referieren und diskutieren über Forschungsergebnisse mit Vorarlbergbezug.
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WohinTippHQ 38 mins ago