Zwischen Fantasie und Tabu: Populäre Bilder der Überlebenden im Film. Vortrag mit Filmbeispielen und Gespräch mit Hanno Loewy (Hohenems)
Lange Zeit waren öffentliche Auftritte von Überlebenden des Holocaust eine Seltenheit. Doch schon unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kamen fiktive Überlebende auf die große Leinwand des Kinos und bald auch auf den Bildschirm im Wohnzimmer.
Ihr Bild changiert zwischen Hoffnung auf Heilung, Versöhnung und Vergessen, Bilder des Triumphes über den Faschismus und populäre Fantasien über Trauma und Rache, Vergeltung und Gebrochenheit, die mit den NS-Prozessen seit den 1960er Jahre eine verstörende Konjunktur entfalteten. Genau zu jener Zeit traten die Überlebenden selbst als Zeuginnen und Zeugen erstmals ins öffentliche Rampenlicht. Auch diese, mal schmerzhaft widerwillig, mal ganz bewusst und mit Sendungsbewusstsein angenommene Rolle fand ihren Niederschlag im Film.
Hanno Loewy, der als Filmwissenschaftler viele dieser medialen Zeugnisse untersucht hat, stellt das sich wandelnde Bild des „Zeitzeugen“ im Besonderen am Beispiel fiktionaler Filme vor, in denen sich individuelle und gesellschaftlich vermittelte Fantasien kreuzen.
Eine Veranstaltung im Begleitprogramm zur Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ im Jüdischen Museum Hohenems
Titelbild: Filmstill aus „Death’s Head Revisitd“
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WohinTippHQ 1 hour ago