Buchpräsentation – Lesung – Vernissage – Ausstellung
Hilde Langthaler †/ Richard Langthaler: „Kerbungen“. Schwarze Texte und Holzschnitte. Promedia Verlag 2021. Es liest: Dietrich Derbolav (Bruder der Autorin)
Anka Mairose: „Opapa“. Von der Brigittenau nach Wolsk/UdSSR
Christian Wolf: „Leben als Doppelbruch“. Gedichte
Richard Langthaler: „Holzschnitte und Skulpturen“. Ausstellung bis 17. Dezember 2021
Konfrontation mit verschiedenen Literaturgattungen und Holzschnitten zum Thema Tagebuch!
Auch bei bilder.worte.töne am 20. November lautet das Motto LEBENSLINIEN. Werke mit Tagebuchcharakter stehen am Programm: das Buch „Kerbungen“ mit Texten von Hilde Langthaler und Holzschnitten von Richard Langthaler, der einige auch ausstellt.
Ein Familienfoto ist Ausgangsbasis für die Lesung von Anka Mairose. Christian Wolf präsentiert seinen Gedichtband „Leben als Doppelbruch“.
„Kerbungen“ – das sind vierzig kurze Texte von Hilde Langthaler, bildlich interpretiert von Richard Langthaler, der die Auswahl aus dem Nachlass der 2019 verstorbenen Autorin zusammengestellt hat. Der bibliophile Band im quadratischen Format ist neu im Promedia Verlag erschienen. Die Texte geben einen intimen Einblick in das Leben von Hilde Langthaler, in ihre ambivalente Gefühlswelt, geprägt von jugendlicher Auflehnung, vom Stress der Mehrfachbelastung durch Familie und politisches Engagement, vom Kampf gegen die Depression und von der Auseinandersetzung mit dem Tod.
Die Holzschnitte von Richard Langthaler dokumentieren eine 50-jährige künstlerische Zusammenarbeit und Lebenspartnerschaft. Texte und Bilder finden auf einer künstlerischen, einer politischen und einer zwischenmenschlichen Ebene zusammen.
Ein altes Familienfoto, aufgenommen im Fotostudio Schmidt in der Brigittenauer Wintergasse (jetzt Hartlgasse), eine russische Großmutter, Stehsätze der Mutter, eine Reise an die Wolga: Aus diesen Quellen schöpft die Autorin Anka Mairose, um in „Opapa. Von der Brigittenau nach Wolsk/UdSSR“ ein Porträt ihres Großvaters bis ins Jahr 1920 zu entwerfen.
Der Gedichtband von Christian Wolf trägt den Titel „Leben als Doppelbruch“. Darin sieht der Autor die heutige Lebensform, die zwischen zwei Polen gespalten ist - dem unmittelbaren Dasein einerseits und dem endlosen, ziellosen Streben andererseits. Dagegen bilden die Gedichte einen Widerstand und reflektieren die prekäre Lage des In der Welt Seins. In der Konfrontation mit der heutigen Lebenssituation wird versucht, ein echtes Stück Leben (wieder) zu finden. Das Büchlein mit 40 Seiten ist während Corona entstanden und ein kleiner, aber eigenständiger Teil eines umfangreicheren Manuskripts.
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WohinTippHQ 2 hours ago