Jakob Rosenfeld kam 1903 in Lemberg auf die Welt und verbrachte seine Jugendjahre im niederösterreichischen Wöllersdorf. Nach Abschluss der Ausbildung als Urologe und Gynäkologe arbeitete Rosenfeld als gefragter Arzt, zu dem auch Patienten aus allen ehemaligen Kronländern der Monarchie kamen. Die Schiffskarte nach Shanghai rettete ihn aus den KZs Dachau und Buchenwald, wo er unter Lebensgefahr ungeachtet von Person und politischer Überzeugung Mithäftlinge behandelt hatte. Aus Sympathie mit dem leidenden chinesischen Volk schloss er sich 1941 der kommunistischen Achten Feldarmee an, mit der er 1945 in die Mandschurei ging, als der Bürgerkrieg ausbrach. Jakob Rosenfeld rettete zwischen 1941 und 1949 zehntausenden von Soldaten und Zivilisten das Leben. Als Generalarzt und Gesundheitsminister in der chinesischen Armee erreichte er einen Rang, der keinem anderen Ausländer zuteilgeworden ist. Gegen den Rat seiner Freunde, des späteren Staatspräsidenten Liu Shaoqi und des späteren Bürgermeisters von Shanghai und langjährigen Außenministers, Chen Yi, welche meinten, er würde sich nicht zurechtfinden, kehrte Rosenfeld 1949 nach Wien zurück. Er verstarb 1951 in Tel Aviv während er auf eine Rückberufung aus China wartete.
Gerd Kaminski studierte Rechtswissenschaften und die chinesische Sprache an der Universität Wien. Seit 1971 leitet er die Österreichisch-Chinesische Gesellschaft. Seit seiner Habilitation 1978 leitet er das Boltzmann-Institut für China- und Südostasienforschung in Wien. Darüber hinaus hatte er mehrere Gastprofessuren, u.a. an der State University of New York at Buffalo und an der Peking-Universität, inne. Zudem ist er in Fragen, die China betreffen, Berater des österreichischen Außenministeriums. Einer seiner Hauptforschungsschwerpunkte ist die Chinesische Völkerrechtskonzeption. Er bereiste Asien bereits über 70 Mal und schrieb bereits mehr als 35 einschlägige Bücher (u.a. „General Luo genannt Langnase“, „Ich kannte sie alle. Das Tagebuch des chinesischen Generals Jakob Rosenfeld“, Löcker Verlag) Er war Kurator von Rosenfeldausstellungen im Beth Hatefutsoth Museum, Tel Aviv, Nationalen Geschichtsmuseum Peking, Jüdischen und Heeresgeschichtlichen Museum in Wien, Historischen Museum in Shanghai und anderen Museen. Empfohlene Lektüre: Gerd Kaminski, General Luo genannt Langnase, Löcker Verlag;
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Die Wiener in China. Fluchtpunkt Shanghai“, die noch bis 27. Juni im Jüdischen Museum Wien zu sehen ist.
Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei
Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich: Tel.: +43 1 535 04 31-1510 oder E-Mail: events@jmw.at. Bitte geben Sie die vollständigen Namen aller teilnehmenden Personen sowie eine Kontaktmöglichkeit an!
Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist ein aktueller negativer COVID-19-Test (PCR-Test nicht älter als 72 Stunden bzw. Antigentest nicht älter als 48 Stunden), eine Impfbestätigung (der erste Impftermin muss 22 Tage zurückliegen) oder ein Nachweis über eine überstandene COVID-19- Erkrankung (innerhalb der letzten 6 Monate) notwendig.
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WohinTippHQ 33 mins ago