Do 22. Dez 2022, 14:00–20:00 | |
Fr 23. Dez 2022, 14:00–18:00 | |
Do 5. Jan 2023, 14:00–20:00 | |
Fr 6. Jan 2023, 14:00–18:00 | |
Sa 7. Jan 2023, 14:00–18:00 | |
Buchungsgebühren können anfallen
"Zwischen Raster"
Gruppenausstellung mit Selina Lampe, Friederike Goebbels, Michael Reindel, Viktor Petrov und Johann Voigt
Laufzeit: 30. September 2022 bis 14. Januar 2023
Eröffnung: 29. September, 18 Uhr
Die ausgestellten Positionen setzen sich mit der Abbildbarkeit gesellschaftlicher Ordnungssysteme und ihrer Ästhetik auseinander. Das Raster ist immer das Gesetz der Form. Es unterteilt Landschaften mit technischer Gleichgültigkeit in regelmäßige Segmente, gliedert Städte,
bestimmt unsere Wahrnehmung von Zeit und Raum. Sich daran auszurichten bedeutet, einer von außen gegebenen Form zu folgen, sich innerhalb eines vorgegeben Gerüsts zu positionieren und dieses als unveränderlich zu begreifen. Es leitete in der Kunstgeschichte die Ära der perspektivischen Darstellung ein – dem Ausdruck eines neuen Weltbewussteins mit dem Menschen im Zentrum – und entfaltete seine grausame Wirkmacht im kolonialen Versuch der totalen Naturbeherrschung. Doch liegen nicht im Raster, sondern im nur scheinbar homogenen Dazwischen jene unendlichen Möglichkeiten des Begreifens und Denkens, die das potentielle Andere erfahrbar machen.
Mit verschiedenen künstlerischen Strategien wie Druckverfahren, ortsspezifischen Installationen, erzählerischen Objekten und Texten behandeln die teilnehmenden Künstler:innen die Frage nach Entstehung und Berechtigung bestehender gesellschaftlicher und künstlerischer Narrative. Sie lüften den Schleier und machen die historischen, (fatalen) ökologischen und politischen Bedingungen erkennbar, die hinter dem vermeintlichen Zauber politischer Mitbestimmung, globalen Welthandels, hegemonialen Perspektiven auf Geschichte unsichtbar bleiben und hinterfragen die Bedeutung künstlerischer Produktion und Räume in diesem Kontext. So beleuchtet Selina Lampe unter anderem den Kontext der Hexenverfolgung im Rheintal installativ und thematisiert die kollektive Unsichtbarmachung weiblichen Wissens, schafft Michael Reindel mit seinen heimeligen Objekten aus Lehm einen skulpturalen Knotenpunkt für die Auseinandersetzung mit weltweiten Kämpfen um Boden und Ressourcen und hinterfragt Viktor Petrov mit seinem spielerischen Ansatz die Neutralität des Rasters als Grundstruktur für Raum. Die beiden Residency Artists Friederike Goebbels und Johann Voigt erarbeiten ihre Positionen ortsspezifisch während ihres Aufenthaltes in Lustenau.
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WohinTippHQ 2 hours ago