Arbeiten von Anke Armandi, Gudrun Fürlinger, Kathrin Lorenz, Duo Plank-Poschauko, Marlene Schröder, Ludwig Wüst
Opening: Stadtrat Dr. Günter Riegler, Kunsthistorikerin Gréta Mikos, MA, BA
Die Künstler*innen sind eingeladen, sich mit dem Thema „nächste Generation“ auseinanderzusetzen, reale und gewünschte, ab- und einzuschätzende Lebenswelt aufzuzeigen, auf Bedürfnisse und Rechte der neuen Erdenbewohner*innen hinzuweisen und damit auch gleichzeitig die Lebensbedingungen, Erwartungen, Pflichten und Werthaltungen der Erwachsenen unserer Generation zu hinterfragen.
Die Künstler*innen sollen aus ihrer Sicht mit ihren künstlerischen Mitteln ausgehend von intimer Auseinandersetzungen bis zu globaler Fragestellunge die Bedeutung dieses zu schützenden neuen Lebens verdeutlichen und bewusst machen, welche verheerende Folgen eine nachlässige, lieblose, bildungsferne Erziehung durch inkompetente Eltern und Erwachsene im Bildungsprozess, durch eine sich von Problemen möglichst distanzierenden Gesellschaft, die vor allem auf Recht pocht und sich vor Pflichten drückt, nicht nur ihnen selbst sondern der ganzen Menschheit, der Mitwelt, dem Planeten den Garaus bereiten.
Wenn eine empathielose Kultur des Unverständnisses auf egoistisches Ausreizen selbstgefälliger Handlungen und ebensolchen Erlebens hinzielt, werden weiter Menschen überfallen, unterjocht, misshandelt, Tiere gequält, Pflanzen vergiftet und ausgerottet, jeglicher Lebensraum zerstört.
Es wird Zeit, die entsprechende Kompetenz für ein zukünftig zumutbares Leben aufzubauen.
Inspiriert von Bela Tarrs Inszenierung „Missing people“, einem Projekt über 200 Obdachlose bei den Wiener Festwochen im Museumsquartier, haben Ludwig Wüst, Anke Armandi und Gudrun Fürlinger in den letzten drei Jahren das Gebiet des ehemaligen Nordbahnhofs in unzähligen Spaziergängen erforscht und sich der städtischen Verwandlung mit unterschiedlichen künstlerischen Zugängen angenähert.
Filmemacher Ludwig Wüst lässt dort die Protagonisten seines neuen Films „3.30 p.m.“, die sich nach vielen Jahren wiedersehen, ihre Vergangenheit Revue passieren, als sei der Spaziergang und das Gespräch der beiden in dem sich im Wandel befindlichen Areal eine Metapher für die unaufhaltsame Vergänglichkeit.
Anke Armandi arbeitet mit ähnlichen Motiven vor Ort und zeigt eine Serie großformatiger Bilder, die vom Verschwinden von Refugien und rigoroser Naturzerstörung erzählt. Bewusst wählt sie für ihre Serie die tradierten kunsthistorischen Formen des Triptychons.
Gudrun Fürlinger erkundet mit ihrer Kamera das „Wasteland“, welches fast täglich sein Gesicht verändert. Durch das Objektiv beobachtet sie an verschiedenen Tagen einen Platz, wo seit einiger Zeit eine zerfledderte Schaumstoffmatratze liegt. Sie ist umgeben von wild wuchernder Vegetation und Müll und sieht bei jedem Besuch anders aus. Jemand scheint sie zu benutzen…
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Kommentare
WohinTippHQ 40 mins ago