Diese Veranstaltung ist schon vorbei
Lesungen & Gespräche mit ukrainischen Dichter*innen

Wann:

Di 14. Jun 2022, 18:30

Wo: Die Angewandte, Vordere Zollamtsstraße 7, 03. Landstraße, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Homepage:

Eingetragen von: brut

Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien und Literaturhaus Wien
Rough Translation – Lesungen & Gespräche mit ukrainischen Dichter*innen
Lab 1_Grob gesagt: Krieg

Krieg, schreibt Gayatri Chakravorty Spivak, ist der allegorische Name für eine extreme Form der Unübersetzbarkeit. Trotzdem oder gerade deswegen zählt der Versuch; der andauernde Versuch der Übersetzung, einer Übersetzung, die immer unverwirklicht bleibt. Bei der Veranstaltung ROUGH TRANSLATION lesen und diskutieren ukrainische Dichter*innen. Sie werden live aus der Ukraine zugeschaltet, die Veranstaltung wird ins Auditorium der Angewandten übertragen.

ROUGH TRANSLATION Lab 1_Grob gesagt: Krieg findet in zwei Räumen statt: Dem Raum der österreichischen Normalität und dem Raum des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Kuratiert von Evgenia Lopata, spricht die künstlerische Leiterin des internationalen Lyrikfestival Meridian Czernowitz mit den Autor*innen Andrij Ljubka, Iryna Tsilyk, Kateryna Kalytko und Taras Prochasko. Sowohl die Autor*innen als auch Evgenia Lopata befinden sich nach wie vor in der Ukraine. Sie werden live in das Auditorium der Angewandten zugeschaltet. Die Veranstaltung wird von Anna Kolomiitseva konsekutiv ins Deutsche übersetzt. Die deutsche Übersetzung der literarischen Texte lesen Mitarbeiter*innen und Studierende des Instituts für Sprachkunst.

Evgenia Lopata ukrainische Kulturmanagerin und Übersetzerin. Seit 2013 leitet sie das Internationale Lyrikfestival Meridian Czernowitz sowie den gleichnamigen Verlag. Als Übersetzerin überträgt sie Texte aus dem Deutschen ins Ukrainische. Sie organisiert Lesereisen ukrainischer Autoren wie unter anderem von Serhij Schadan, Oksana Sabuschko und Jurij Andruchowytsch durch Europa, initiiert viele internationale europäisch-ukrainische Kulturprojekte und beschäftigt sich seit Jahren mit der Präsenz ukrainischer Literaten auf internationalen Literaturforen wie der Leipziger-, der Wiener- und der Frankfurter Buchmesse.

Destabilisierung ist kein abstrakter Begriff, Destabilisierung, wie sie von Russland betrieben wird, richtet sich gegen ‚die Macht‘, gegen ‚die Souveränität‘ eines Staates. Aber in Wahrheit zielt Destabilisierung auf die Intaktheit der Gegenseite, die angegriffen wird, auf die Gesellschaft, genauer auf die Menschen. Destabilisierung eines Staates, einer Gesellschaft heißt in letzter Konsequenz: Man will die Menschen fertig machen.“ Karl Schlögel: Entscheidung in Kiew, 2015

Aktuelle Beiträge:
https://katapult-magazin.de/en/article/russia-s-war-against-ukraine-russia-s-war-against-the-world
https://www.arte.tv/de/videos/108096-023-A/ukraine-notspeechless-evgenia-lopata/

Am 14. Juni: Taras Prochasko

Taras Prochasko ist Schriftsteller und Journalist. Er gehört zum Autoren- und Mitarbeiterkreis der von Jurko Izdryk in Iwano-Frankiwsk herausgegebenen Zeitschrift Tschetwer. Zeitschrift für Texte und Visionen (Donnerstag) und war 1992 bis 1994 Co-Redakteur der Zeitschrift. 1997 arbeitete er als Lektor im Kiewer Verlag Smoloskyp. Seine Beiträge erschienen u. a. in den Lemberger Zeitungen Express und Postup, in der Internet-Zeitschrift Zbruč und in der Zeitschrift Tschetwer in Iwano-Frankiwsk. Prochasko ist Mitglied der Ukrainischen Schriftsteller-Assoziation und war Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin. Im März 2020 wurde ihm mit dem Taras-Schewtschenko-Preis der ukrainische Staatspreis für Kultur verliehen.