Das 18. Jahrhundert war (nicht nur in musikalischer Hinsicht, dort aber besonders ausgeprägt) eine Zeit des Übergangs – vom Barock zur Klassik, vom kontrapunktisch-vertikalen zum harmonisch-horizontalen Denken, vom (vorwiegend) höfischen zum zunehmend bürgerlich geprägten Musikwesen, von Kammer und Kirche in Richtung Salon und Konzertsaal. Aufgrund seiner Geburt wie seines Eintrittsalters der ersten Generation der sogenannten „Mannheimer Schule“ zuzurechnen, überdauerte der 1709 im mährischen Hollauschau geborene Franz Xaver Richter gleich mehrere Entwicklungsphasen der selbigen, galt aber Zeit seines künstlerischen Schaffens, das er als Kapellmeister am Münster zu Straßburg beendete, als ein eher konservativer denn fortschrittlicher Kopf. Dass der Kontrapunkt – den Wertvorstellungen der Zeit entsprechend – als eine der größten wie dauerhaften Errungenschaften abendländischer Tonkunst betrachtet wurde, wird spätestens klar, wenn wir uns manch ein für besonders elaboriert befundenes kompositorisches Detail im Schaffen eines Haydn, Mozart oder Beethoven unter die Lupe nehmen. Richters Sinfonia con Fuga zeugt – wie ihre Schwesternwerke – von einer Meisterschaft, die in Sachen Spannung und innerer Dramatik ihres- gleichen sucht und sich hier in einen beredten Dialog mit den galanten Figurationen und rokokoartigen Verzierungen eines Konzerts des in Padua gebürtigen Oboenvirtuosen Giovanni Platti begibt. Ein Moment des gegenseitigen, sich voneinander weg bzw. aufeinander zu Bewegens besteht auch zwischen den beiden Protagonisten des berühmten Bach'schen Doppelkonzerts oder den die beiden Konzertteile beschließenden Richter'schen Sinfoniesätzen, aus denen sich der Titel dieses Programms mit dem L'Orfeo Barockorchester zusammensetzt.
Eintritt: 49,00 | 41,00 | 38,00 | 34,00 | 26,00
Info:
Stadt Wels
Dst. Veranstaltungsservice und VHS
vas@wels.gv.at
+43 7242 235 7040
Kartenvorverkauf: webshop.jetticket.net/stadtwels; www.oeticket.com
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WohinTippHQ 2 hours ago