Die Region Saskatchewan ist so, wie der Name vermuten lässt: eine Provinz in den Prärien Kanadas. Doppelt so groß wie Deutschland, aber mit weniger als einer Million EinwohnerInnen. Viel Natur, viel Ruhe. Vielleicht auch viel Zeit, um die Stille mit Musik zu füllen.Hier liegt also der Ursprung von The Dead South, die sich perfekt in die Umgebung einfügen. Mit ihrem Debütalbum "Good Company“ präsentieren die vier haarigen und bärtigen Fellas mit Hut und Sängerin Nate Hilts ihren Sound – einen Mix aus Folk, Neo-Folk und Bluegrass-Folk. Oder wir nennen es einfach Alternative Country mit erfrischenden Melodien, mit viel Humor und frechen Lyrics. Die Instrumentierung bleibt bewusst pur: Gitarren, Cello, Banjo, Kick Drum und Mandoline als akustisches Fundament für den prägnanten, vollen Lead-Gesang und Harmonien.Das erste Album war eine Art Versprechen, das jetzt mit der neuen Veröffentlichung "Illusion & Doubt" erfüllt wird. Zweifellos ist das Quartett aus der Prärie gereift – nicht nur, weil das Banjo jetzt von einer Dame gespielt wird. Harmoniewechsel sowie exzellente und virtuose Instrumentalparts wurden zu ihren energischen, leidenschaftlichen und manchmal überraschend eingängigen Melodien hinzugefügt. Aber Hilts & Co sind alles andere als zahm geworden: “We are definitely closer to the Pogues than to Alison Krauss. Unfortunately, we do not possess much of the delicate elegance so we try and bring more energy and entertainment to our side. You could say we are a mix of Nu-folk with a few different styles mixed in between. We tend to add elements of classical, punk, rock, alternative, bluegrass, folk and everything in between.” Der Opener "Boots“ beginnt wie ein Grizzlybär auf Ecstasy. Nach einem kurzen, ruhigen Auftakt bleibt kein Stein auf dem anderen. Getragen von Banjo und Gitarre, geerdet von einem stoischen Cello, erzählt Hilts eine freigeistige Liebesgeschichte: rau, aufrichtig und ehrlich.Mit dem folgenden Track "Every Man Needs a Chew" – dem ersten Song, den die Band jemals geschrieben hat – beschleunigen sie mit impulsivem Beat, quietschender Geige und Gypsy-Swing-Komponenten.
Mit Scott Pringle hat die Band übrigens einen zweiten großartigen Leadsänger. Davon kann man sich in "Dead Man's Isle", einem Trinklied mit großartigem Refrain und bizarren Texten, überzeugen. Ein betrunkener Typ erwartet sich von seinem Hund, dass er ihn nach Hause fährt. Wenn das nicht an The Pogues erinnert, dann aber fix "One-Armed Man", eine weitere, leicht beschwipste Party-Hymne.The Dead South fühlen sich wirklich gut mit schnellem Tempo, können aber auch langsamer und subtiler, wie man in “The Good Lord“ hört: “This is our version of a classic country tune. It is about a husband and wife separated by war. The wife waits pregnant at home wondering if the child will ever meet his father, while the father at war wonders the same thing”, so Hilts über den harmonisch lieblichen, textlich aber irritierenden Song.Ein weiteres gutes Beispiel ist "Miss Mary“: “The album's title is taken from a line in this song. In classic Dead South fashion, a woman takes too many pills and murders her husband, before she comes to and realizes what she's done”, beschreibt Hilts ihre Art von Humor. Dieselbe Düsternis findet sich im Western-Style von "Massacre Of El Kuroke" und in der glorreichen 8-minütigen Spaghetti Western Ballade "Gunslinger's Glory".Yihaaaaaa, finally nach ihrer Sold-Out-Show im Wiener WUK und der ebenso restlos ausverkauften Zusatzshow im Flex im April 2019 kommen The Dead South 2020 nochmal nach Wien!
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WohinTippHQ 2 hours ago