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Tomás Luis de Vittoria: Missa quarti toni

Wann:

So 18. Dez 2022, 09:15–10:30

Wo: Hofburgkapelle, Schweizerhof, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Kategorie 1: €43,00
  • Kategorie 2: €33,00
  • Kategorie 3 (eingeschränkte Sicht): €18,00
  • Kategorie 4 (Hörplatz): €12,00
  • Buchungsgebühren können anfallen

Eingetragen von: Wiener_Hofmusikkapelle

Jeden Sonntag von Mitte September bis Ende Juni findet um 9:15 Uhr in der Hofburgkapelle ein Gottesdienst statt. Fortgesetzt wird damit eine über 500-jährige Tradition, die in der Zeit der Habsburger-Herrscher ihren Ausgang genommen hat. Einzigartig ist bis heute die musikalische Gestaltung dieser heiligen Messen. Denn das Ensemble der Wiener Hofmusikkapelle besteht aus den Wiener Sängerknaben, Mitgliedern des Herrenchors der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker und musiziert auf der obersten Empore der Hofburgkapelle.

Information zum Werk:
In dem in oder nahe Avíla geborenen, in Madrid verstorbenen, Tomás Luis de Victoria begegnen wir einem der wichtigsten Vertreter der Spätrenaissance. Er war Kapellknabe an der Kathedrale seiner Heimatstadt, studierte in Rom, wo er später an mehreren Kirchen als Kapellmeister, Organist und Sänger tätig war und zum Priester geweiht wurde. Nach seiner Rückkehr nach Spanien 1596 wirkte er als Organist und Kapellmeister der Kaiserwitwe Maria, Gattin von Maximilian II., später deren Tochter Margarita. Victorias Werkverzeichnis umfasst unterschiedlichste Vokalwerke, darunter Magnificat-Vertonungen, Responsorien, Antiphonen, Psalmen, Motetten, Hymnen und eine Vielzahl von Messen, die in Sammeldrucken publiziert worden sind. Darunter findet sich auch die für vierstimmigen Chor konzipierte „Missa quarti toni“. Ihre Bezeichnung rührt daher, dass man in der damaligen Zeit noch nicht die heute üblichen Dur- und Moll-Tonarten verwendete, sondern die sogenannten Kirchentonarten. Auf deren viertem Modus, hypophrygisch, basiert diese Messe. Wie damals üblich bediente sich auch de Victoria, der oft mit Palestrina verglichen wird, auch wenn er die Form des Kontrapunkts weitaus freier behandelte als dieser, des Parodieverfahrens, verwendete also eigene Kompositionen für verschiedene Zwecke. So auch bei dieser „Missa quarti toni“, bei der „Gloria“ und „Credo“ mit demselben Amen schließen.
Walter Dobner