Bern ist überall: Dem Wort eine Bühne

Mit "Bern ist überall" ist es gelungen, die schweizweit führende Spoken-Word-Formation nach Vaduz zu holen. Mit Stefanie Grob, Ariane von Graffenried, Pedro Lenz und Adi Blum.

Dem Wort eine Bühne: Das ist die Idee von "Bern ist überall". Im Zentrum des Programms stehen drei Autorinnen und fünf Autoren, die das gesprochene Wort als eine Art Performance zusammen mit Akkordeon, Bass oder Perkussion darbieten. Meistens tritt "Bern ist überall" in einer Vierergruppe auf. Einer Kammerjazzformation gleich geben drei AutorInnen und ein Musiker ein Sprachkonzert. Selten bis nie treffen die genau gleichen AutorInnen und MusikerInnen aufeinander. Daher ist jeder Auftritt eine kleine Premiere und ein einmaliges Ereignis. Jeder der AutorInnen trägt dabei auf seine Weise zum sprachlichen Reigen bei, sei es mit Geschichten aus dem Alltag, skurrilen Kurzepen, schräger Lyrik oder einem musikalischen Text, der die Wörter wiederholt und variiert.

2003 ist "Bern ist überall" zum ersten Mal als Gruppe aufgetreten. Damals mit Guy Krneta, Pedro Lenz und Beat Sterchi zusammen mit dem Musiker Adi Blum. Seither hat sich die Gruppe ständig erweitert, mit Christian Brantschen, Michael Pfeuti und Maru Rieben sind heute weitere Musiker dabei, mit Stefanie Grob, Ariane von Graffenried und Gerhard Meister weitere Stimmen aus der Deutschschweiz. "Bern ist überall" hat aber auch einen Schritt über den deutschen Sprachraum hinaus getan. Mit Laurence Boissier und Antoine Jaccoud sind zwei Poeten aus der französischen Schweiz dazu gekommen.

In den vergangen Jahren sind fünf CDs für Erwachsene und eine für Kinder erschienen. Und die Gruppe stand immer wieder auf kleinen und grossen Bühnen im In- und Ausland, vom Härdöpfu Chäuer in Schöftland bis zum Schiffbau des Schauspielhauses Zürich, von Mühleturnen und Langenthal bis Wien und Paris. Heute ist "Bern ist überall" in der Schweiz die führende Spoken-Word-Formation und ein Motor der ganzen Bewegung. 2022 ist ein Jahr der Trauer für Bern ist überall: Im Frühling verliessen uns Laurence Boissier und Michael Pfeuti für immer.