Dieses Konzert findet im Rahmen der Bezirksfestwochen vom Bezirk Rudolfheim-Fünfhaus statt.
Da alle drei Mitglieder des Trio 37 außerhalb Europas geboren und aufgewachsen sind, aber den größten Teil ihrer professionellen Ausbildung hier in Österreich erhalten haben, wollten wir die Musik von Komponisten erforschen, die ähnliche Reisen unternommen haben. Wir haben uns auch für den Einfluss von Geschlecht sowie kulturellen und religiösen Hintergrund auf den Kompositionsstil interessiert, vor allem bei Komponistinnen und Komponisten mit europäischen bzw. jüdischen Wurzeln, da beiden die Erfahrung der Unterdrückung gemeinsam ist. Als im Ausland lebende Frauen in einer von Männern dominierten Branche sind wir selbst auch mit Vorurteilen konfrontiert, die eben auf unserem Geschlecht sowie unserem religiösen und kulturellen Hintergrund beruhen. Dieses Konzert ist eine Erkundung von Werken aus den letzten zwei Jahrhunderten, von Komponisten und Komponistinnen aus den Kontinenten Nordamerika, Europa und Australien.
Nancy van der Vate, die ihre musikalische Karriere in ihrer Heimatstadt in New Jersey begann, lehrte, komponierte und konzertierte später in Wien, Österreich. Sie unterrichtete viele internationale Studenten in den USA sowie am Institut für Europäische Studien hier in Wien, wo sie sich schließlich niederließ und 1983 ihr Trio für Violine, Cello und Klavier komponierte.
Eine der wenigen sehr bekannten amerikanischen Komponistinnen der Jahrhundertwende, die auch in Europa (in diesem Fall in Deutschland) lebten und auftraten, war Amy Beach. Die 1867 geborene Komponistin, die ursprünglich nur unter ihrem Ehenamen "Mrs. H. H. A. Beach" bekannt war, war eine der ersten Komponistinnen in der Geschichte der westlichen Musik, die angesehen und berühmt wurde. Sie setzte sich insbesondere für die Förderung junger Komponistinnen und Interpreten in den USA und im Ausland ein. Ihr Klaviertrio komponierte sie 1938 in den Vereinigten Staaten, kurz vor ihrer Pensionierung.
Die sowjetisch-australisch-jüdische Komponistin Elena Kats-Chernin wurde in der Stadt Taschkent geboren, das zum Zeitpunkt ihrer Geburt zur damaligen Sowjetunion gehörte und heute die Hauptstadt von Usbekistan ist. Sie studierte in Russland, Deutschland und Australien und erlebte dementsprechend die Einflüsse dieser drei Kulturen. In Australien wurde sie für ihre Film- und Volksmusikkompositionen, in denen sie kulturelle Eigenheiten auf ungewöhnliche Weise miteinander verbindet, wie z. B. in ihrem Klavierstück "Russian Rag", weithin bekannt und beliebt geworden.
Das letzte Stück des Programms ist das Klaviertrio von Alfred Schnittke. Dessen kulturellen und familiären Bindungen sowohl zur russischen als auch zur deutschen Kultur und sein jüdisches Erbe übten einen großen Einfluss auf seine Kompositionen aus, ebenso wie seine intensive Ausbildung hier in Wien. In seinen späteren Jahren hatte er mit Schwächeanfällen zu kämpfen, die nicht nur seine Fähigkeit zu komponieren, sondern auch die Musik, die er komponierte, beeinträchtigten bzw. beeinflußten. Dieses Werk wurde ursprünglich 1985 für ein Streichtrio komponiert - die Klaviertrio-Bearbeitung wurde 1992 fertiggestellt.
Programm (Änderungen vorbehalten):
Nancy van der Vate Trio für Violine, Cello und Klavier
Amy Beach Klaviertrio
Elena Kats-Chernin Russian Rag
Alfred Schnittke Klaviertrio
Freier Eintritt. Um großzügige Spende für den Künstlerinnen wird gebeten.
Platzreservierung erbeten Freie Platzwahl
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Kommentare
WohinTippHQ 17 mins ago