sirene Operntheater: MIAMEIDE - Die stillen Schwestern

Mia kann die Sprache der Pflanzen verstehen. Doch für diese Fähigkeit findet sich in der Welt keine Verwendung. Am Arbeitsamt wird sie in Jobs vermittelt, in denen Pflanzen wie Objekte gehandelt werden. Aber sie taugt weder als Blumenverkäuferin noch in einer Großgärtnerei. Wohin sie auch vermittelt wird, sie versteht immer zu viel von den Bedürfnissen der Pflanzen. Als sie begreift, dass in der Menschenwelt kein Platz mehr für sie ist, flüchtet sie in ein anderes Dasein.

Auch wenn wir die stillen Schwestern nicht hören können, sind sie nicht stumm. Ihre Sprache ist das Wachstum, ihr unaufhörliches Entfalten, Vermehren, Verzweigen und die Differenzierung ist ihre Erzählung von der Überwindung der Entropie.

Julia Purgina hat eine lebendige und fragile Musik geschrieben, die botanische Strukturen und das fraktale Wachstum der Pflanzen nachempfindbar macht: die Sprache der Pflanzen.

Julia Libiseller zeigt in ihrem Stop-Motion-Film die unermüdlichen und für uns surrealen Bewegungen der Blätter, Blüten und Wurzeln auf der ewigen Suche nach Wasser und Licht.

Text | Kristine Tornquist
Musik | Julia Purgina
Trickfilm | Julia Libiseller
Inszenierung | Kristine Tornquist
Mia | Johanna Krokovay
Sachbearbeiterin | Romana Amerling
Arbeitslose, Gärtnerin | Ingrid Haselberger
Sachbearbeiterin, Blumenhändlerin | Benjamin Boresch
Arbeitsloser, Gärtner | Vladimir Cabak
Sachbearbeiterin, Kunde |Johann Leutgeb
Vokalensemble | Momentum Vocal Music
Ensemble | PHACE
Musikalische Leitung | Antanina Kalechtys