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otentanz
Diese Reaktualisierung des mittelalterlichen Totentanzes stütz sich inhaltlich auf das ihm bereits innewohnende Potential, dass in seiner Klarheit und Sensationalität an nichts eingebüßt hat. In dem Moment, in dem der Tod seine knöcherne Hand nach den Lebenden austreckt und sie zum Tanz auffordert, findet man sich in einer Szene wieder, die auf Lebender Seite vom Loslassen geprägt ist, gefolgt von einem Übergang, den der Tod begleitet, und der die Perspektive der Toten eröffnet. Der Tod, der in Form des menschlichen Skeletts in Erscheinung tritt, ist als solches jedem Menschen bereits innewohnend. Der Tod ist der bereits gestorbene Mensch. Dieser bringt keinerlei Wertung mit sich, kein Glück, keinen Schmerz. Er ist das, was der Mensch bereits zuvor war und da es einer von uns ist, der uns zur gegebenen Zeit abholt, eröffnet er den Blick auf das Sterben als kollektiven Akt.
Die Gleichheit, die der Tod mit sich bringt, lässt sich als Individuum nur schwer denken. Denn sie verwischt den Anspruch auf den „eigenen, individuellen Tod“ und bietet uns stattdessen ein Eingehen und Einreihen in eine kollektive Erfahrung. Wenn auch viel vom „Alleinsein beim Sterben“ gesprochen wird, die Darstellung des Totentanzes zeigt uns, wie ein bereits gestorbener Mensch uns abholt und belgeitet. In der Vielheit des Todes und der Toten ist der Mensch in seiner Erfahrung nicht allein.
Carolyn Amann
Den Würmern wirst du Wildbret sein - ein Auftakt zum Totentanz, 27.10.2023, 19:00 – Mesnerstüble
Was ist ein Totentanz? Worum geht es bei diesem mittelalterlichen Ritual? Warum eine Aktualisierung dieses alten Rituals? Kirchenraumpädagoge Markus Hofer und Schriftstellerin Carolyn Amann führen uns in dieses sagenumwobene und uralte Schauspiel ein, das in den kommenden Tagen im Friedhof der Rankweiler Basilika stattfinden wird.
Totentanz, 1. Aufführung, 29.10.2023, 19:00-19:45 – Friedhof Basilika
Totentanz, 2. Aufführung, 31.10.2023, 19:00-19:45 – Friedhof Basilika
Der Totentanz wird im Friedhof der Basilika aufgeführt und begleitet von Text, Musik und einer Videoinstallation. Die Zuschauer:innen finden sich im Umlauf ein und beobachten von dort das Treiben.
Die künstlerische Gestaltung des Totentanzes erfolgt durch:
Carolyn Amann Text, Lesung
o Carolyn Amann ist Sprachkünstlerin, Dramatikerin und Dramaturgin. Ihr künstlerischer Werdegang führte sie u.a. ans Schauspielhaus Graz, Schauspielhaus Wien, zu den Bregenzer Festspiele und den Wiener Festwochen.
Aron Kitzig Video, Bild- & Tonregie
o Aron Kitzig ist seit 2000 in der Kunstszene als Videokünstler aktiv, unter anderem für die Theaterbühne Baden. 2019 realisierte er mit dem Regisseur Rudolf Frey das Musiktheaterstück „Sunset Boulevard“.
Ursula Sabatin Tanz
o Ursula Sabatin ist Tänzerin, Choreografin, Tanzpädagogin und künstlerische Leiterin von „Tanzufer - zeitgenössischer Tanz und Performance“. Ihre Ausbildungen und Aufführungen führten sie durch Europa und die USA.
David Danel Violine
o David Danel studierte Violine am Janáček Konservatorium in Ostrava. Seit rund 20 Jahren ist er ein international anerkannter Geiger. Zwischen 2000 und 2011 war er ein Mitglied des Prager Philharmonie-Orchesters.
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WohinTippHQ 19 mins ago