Alice Schalek. Reportagen von den Rändern der Moderne

Wo: Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, 01. Innere Stadt, Wien

Altersbeschränkung: Alle Altersklassen

Ticket-Information:

  • Eintritt: Kostenlos

Homepage:

Eingetragen von: JMW

Alice Schalek (1874–1956) stammte aus dem wohlhabenden jüdischen Bürgertum Wiens. Nachhaltige Berühmtheit erlangte sie, weil sie als erste und einzige weibliche Berichterstatterin während des Ersten Weltkriegs vom k.u.k. Kriegspressequartier akkreditiert wurde. Wegen ihrer kriegsverherrlichenden Berichte wurde sie von Karl Kraus sowohl in seiner Zeitschrift "Die Fackel" als auch in dem berühmten Buch "Die letzten Tage der Menschheit" heftig attackiert. Nach dem Krieg veränderte sich ihr politisches Weltbild und sie widmete sich in ihren Artikeln nunmehr verstärkt gesellschaftskritischen Themen und den Frauenrechten. Vor allem war Schalek eine begeisterte Reisende, Reisejournalistin und Fotografin. 1925 besuchte Schalek Südamerika, 1928 folgte ihre zweite Indienreise, 1930 eine Reise in die USA, 1931 ging es nach Afrika. Sie bereiste in den 1920er Jahren aber auch das Mittelmeer und das damalige Jugoslawien und Mitte der 1930er Jahre den Nahen Osten.

Der Band "Reportagen von den Rändern der Moderne" versammelt Feuilletons und Reportagen von Alice Schalek, die in den 1920er- und 1930er Jahren in Zeitungen erschienen. Diese wurden noch nie in Buchform veröffentlicht, sondern sind heute mehr oder weniger vergessen. Waren es anfangs eher "klassische Bildungsreisen", die sie zum Teil im Rahmen einer organisierten Gruppenreise absolvierte und die vor allem touristischen Interessen folgten, sind ihre späteren Berichte durch eine gesellschaftskritische sowie politisch orientierte Perspektive geprägt. Insbesondere die Frauen stehen während der Auslandsaufenthalte im Mittelpunkt des Interesses von Alice Schalek, sowohl die Lebensumstände der ansässigen weiblichen Bevölkerung als auch das Alltagsleben in den kolonialen Haushalten. Ein zentrales Moment ist dabei ihr Engagement für Frauenrechte, dem sie sich bereits vor dem Ersten Weltkrieg verschrieben hatte.

Alice Schalek, geboren 1874 in Wien, wirkte als Journalistin, Fotografin und Autorin. Neben ihrer Tätigkeit als Reiseberichterstatterin schrieb sie Romane, Novellen und Erzählungen. 1939 wurde sie von den Nazis verhaftet. Während einer vorübergehenden Enthaftung gelang ihr Anfang August 1939 die Flucht in die USA, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte. Alice Schalek starb am 6. November 1956 in New York.

Bei einem Gespräch zwischen der Herausgeberin Dr.in Gabriele Habinger und der Moderatorin Dr.in Dr.in Petra Engl-Wurzer werden anlässlich Alice Schaleks 150. Geburtstag ausgewählte Passagen aus dem Buch vorgestellt und diskutiert. Da Alice Schalek eine der ersten Soroptimistinnen in Wien war, werden auch die Geschichte und der Hintergrund dieses Clubs sowie insbesondere Alice Schaleks bedeutende Rolle beleuchtet.

In Kooperation mit dem Soroptimist International Club Wien I.

Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei

Um Anmeldung unter Tel. +43/1/535 04 31-1510 wird gebeten.

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