Ein Vortrag im Rahmen der Sommerausstellung „WASSER.KRAFT“.
Die Architektur der Wasserkraftbauten der Illwerke zu betrachten, heißt insbesondere Gebautes im Kontext der alpinen Landschaft zu analysieren. Ein offensichtlicher Paradigmenwechsel in dieser Beziehungsgeschichte führt von einer repräsentativen Architektur hin zu einem kompletten Nicht-Zeigen des Gebauten. Der Blick auf die Verwertbarkeit von Landschaft hat sich verändert und mit ihm die Architektur der Kraftwerksbauten.
Während in den Anfängen des Kraftwerksbaus die Architektur als sichtbares Zeichen der Ressourcennutzbarkeit und ermöglichten Ausschöpfung der Landschaft wirksam wird, werden die Bauwerke der Wasserkraftnutzung mittlerweile fast ausschließlich unterirdisch errichtet. Früher galt es als Herausforderung, Kraftwerksbauten zu errichten, heute gilt es bei steigender Energiegewinnung glaubhaft zu vermitteln, dass die Ausschöpfung der Ressourcen bei gleichzeitiger Schonung erfolgt. In eigener baulicher Logik in der Unterwelt errichtet, gelten diese Strukturen damit auch als ins Unbewusste verschoben. Das Zusammendenken von oberirdischer und unterirdischer Geografie stellt – nicht nur in den Dimensionen von Kraftwerksanalgen – im Alltag ganz klar eine nicht einzulösende Anforderung dar.
Dr. Doris Hallama, geb. 1976 in Graz, Studium der Architektur in Graz und Strasbourg sowie Kunstgeschichte in Innsbruck. Derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Theorie und Geschichte von Architektur, Kunst und Design der TU München. Schwerpunkte liegen in der alpinen Kulturlandschafts- und Baukulturforschung im Kontext von (Bild-)Wissens- und Technikgeschichte.
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WohinTippHQ 2 hours ago