Liechtensteinisches Landesmuseum, Städtle 43, Vaduz
Dienstag 2 September 2025 18:00 – 19:00
Ilse schwieg bis zuletzt über ihre Mutter Marie. Erst nach Ilses Tod findet deren Tochter Gabí über 170 Briefe Maries, die aus Berlin immer dringlicher vor der Katastrophe warnt und in ihrer Tochter Ilse in Basel ihre einzige Rettung sieht. Als Ilse sich endlich zur Rettung der Mutter vor den Nazis entschliesst, ist es zu spät und Maries Flucht in die Schweiz scheitert beim Versuch die Grenze bei Hohenems zu überwinden.
Die Enkelin Gabí ist die Erzählerin und Zeremonienmeisterin, die den beiden toten Frauen Körper und Stimme leiht. Yael Schüler schlüpft in diese Gabí, die in die Körper ihrer Mutter und Grossmutter schlüpft. Sie lernt den Sarkasmus Marie kennen, durchlebt die Hysterien und Sehnsüchte der geliebt-gehassten Mutter, versinkt in den Absurditäten der Schweizer Bürokratie und sucht in den Extremen der Kriegsgenerationen nach einer Daseinsberechtigung für sich selbst. Sie muss zu ihren Vormüttern werden, muss deren Erfahrungen durch ihren Körper jagen, um endlich ein eigenes Leben jenseits der ererbten Konflikte und Traumata führen zu können. Das Stück ist der Versuch einer Emanzipation von der Sprachlosigkeit nach nicht zu beschreibendem Grauen und einer Totenanrufung von antiker Wucht.
Spiel: Yael Schüler
Regie/ Textfassung: Jan Viethen
Produktion: y-productions
Mit freundlicher Unterstützung:
Saly Frommer Foundation Basel, Dr. h.c. Emile Dreyfus Stiftung Basel,
Paul Grüninger Stiftung St. Gallen, Adolf und Mary Mil Stiftung Zürich
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WohinTippHQ 2 hours ago